Ausland

Ungarn schränkt Berichterstattung über Coronaimpfkampagne ein

  • Dienstag, 6. April 2021
Szombathely, Ungarn/picture alliance, Vladimir Pesnya
Szombathely, Ungarn/picture alliance, Vladimir Pesnya

Budapest – Ungarn schränkt die journalistische Berichterstattung über die laufende Impfkampagne ge­gen das Coronavirus SARS-CoV-2 ein.

Nur noch die staatliche, regierungsnahe Medienholding MTVA dürfe in den Kranken­häusern und Arztpra­xen, in denen geimpft wird, filmen und fotografieren, heißt es in einem vorgestern in Budapest bekannt gewordenen internen Rundbrief der Krankenhaus-Aufsichtsbehörde. MTVA dürfe die Bilder und Videos aber anderen Journalisten kostenlos zur Verfügung stellen.

Die Oppositionspolitikerin Krisztina Baranyi, parteilose Bezirksbürgermeisterin in Budapest, hatte den Rundbrief bei Facebook veröffentlicht. Darin begründet die Behörde die Zutrittsbegrenzung für Medien damit, dass diese die Impftätigkeit stören würden.

Diese Einschränkung erlebte bereits vorgestern ein Journalist in der südwestungarischen Stadt Nagyka­nizsa. Er wollte sich selbst fotografieren lassen, während er geimpft wurde. Dies wurde ihm aber unter Berufung auf die Neuregelung verboten, wie das regierungsfreundliche Nachrichtenportal index.hu be­richtete.

Ungarns rechtsnationale Regierung hat die staatlichen und die meisten privaten Medien mit wirtschaft­lichem und behördlichem Druck auf Regierungskurs gebracht. Wegen dieser restriktiven Medienpolitik steht Ministerpräsident Viktor Orban international in der Kritik.

dpa

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