Politik

Ungünstige Kontextfaktoren beeinflussen Typ-2-Diabe­tes-Risiko

  • Donnerstag, 10. November 2022
/abidika, stock.adobe.com
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Berlin – Das Risiko für einen Diabetes Typ 2 wird neben den bekannten Verhaltensfaktoren wir Ernährung, körperliche Aktivität und anderem auch von Kontextfaktoren geprägt. Diese umfassen Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen, aber auch gesundheitspolitische Maßnahmen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Faktoren Präventionsausgaben, Tabakkontrolle, Verbraucherpreisindex und Lebensmittelbesteuerung sowie Verkehrsmittelnutzung in ihre Diabetessurveillance aufgenommen und be­richtet anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November, wo Deutschland im Hinblick auf diese Kontextfak­toren steht.

„Präventionsprogramme, wie beispielsweise Kursangebote zur Bewegungsförderung in Betrieben und Schu­len, können zur Senkung der Krankheitslast von Typ-2-Diabetes und anderen nichtübertragbaren Krankheiten beitragen“, hieß es aus dem RKI.

Im Jahr 2020 wurden dem Institut zufolge 176 Euro pro Einwohner für Prävention ausgegeben. Das ent­spre­che einem Anteil an den gesamten Gesundheitsausgaben von 3,3 Prozent. Der Anteil der Präventionsaus­ga­ben an den Gesundheitsausgaben sei in den vergangenen 25 Jahren „relativ konstant“ geblieben.

Ein weiterer Kontextfaktor sei die Tabakkontrolle. „Im europäischen Vergleich belegt die deutsche Tabakkon­trolle im Jahr 2019 den letzten Platz“, berichtet das RKI.

Eine negative Entwicklung sieht das Institut bei den Lebensmittelpreisen. Zwischen 2015 und 2020 stiegen die Preise für Obst und Gemüse laut dem RKI überdurchschnittlich. Dagegen habe es bei Fertiggerichten und Süßwaren kaum Veränderungen gegeben. „Die Besteuerung von Lebensmitteln und Getränken erfolgt in Deutschland nicht hinsichtlich ihres gesundheitlichen Wertes“, kritisiert das Institut.

hil

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