Union warnt vor Ausbeutung von Frauen bei Leihmutterschaft

Düsseldorf – In der Debatte über Leihmutterschaft in Deutschland hat die familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Silvia Breher, vor Ausbeutung von Frauen gewarnt.
„Ein Kind – ein Mensch – darf niemals zum Geschäftsobjekt werden. Die Menschenwürde muss gewahrt sein, das sehe ich bei einer Leihmutterschaft nicht immer“, sagte Breher der Rheinischen Post heute.
„Eine ungewollte Kinderlosigkeit ist schmerzhaft, und ich kann gut verstehen, dass betroffene Paare nach Auswegen suchen“, so die Politikerin. „Eine Leihmutterschaft kann aber nicht die einfache Lösung sein. Es muss immer das Wohl des Kindes und der Mutter im Vordergrund stehen.“
Leihmütter würden in vielen Ländern ausgebeutet. „Sie erhalten oft nur einen kleinen Anteil der Einnahmen. Leihmütter werden vertraglich gezwungen, das Kind abzugeben, auch wenn sie es behalten möchten, und müssen teilweise die Schwangerschaft abbrechen, wenn das Ungeborene krank ist“, kritisierte Breher.
Hintergrund ist eine Kommission, die unter anderem Regelungen des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafrechts prüfen soll. SPD, Grüne und FDP hatten sich im Koalitionsvertrag auf die Einsetzung einer solchen Kommission verständigt.
Sie soll zudem Möglichkeiten zur Legalisierung der Eizellspende und der altruistischen (nicht kommerziellen) Leihmutterschaft untersuchen. Das Gremium hat mittlerweile seine Arbeit aufgenommen.
Breher forderte, dass die Regierung sorgfältig abwägen solle, ob man Ausnahmen im Rahmen einer altruistischen Leihmutterschaft im engen Familienkreis zulassen könne – „beispielsweise wenn die Schwester aufgrund einer Krebserkrankung keine Kinder austragen kann“. Das Für und Wider müsse aber im Vorfeld ausführlich diskutiert werden.
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