Universitätsklinikum Essen drohen Konsequenzen nach Verdacht bei Organspendeverstößen

Essen – Nach der Verhaftung des Direktors der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsklinik Essen (UKE) drohen dem Uniklinikum Konsequenzen.
Es müsse geklärt werden, ob das Zentrum noch in der Lage sei, seinen Versorgungsauftrag wahrzunehmen oder ob es aus dem Krankenhausplan des Landes herausgenommen werden müsse, teilte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mit. Auch sei zu prüfen, ob dem in Untersuchungshaft sitzenden Mediziner die Approbation entzogen oder ruhend gestellt werden könne.
Solche Schritte hatte das Ministerium laut Laumann bereits in der Vergangenheit erwogen, nach damaliger Faktenlage aber keine rechtliche Grundlage dazu gesehen. Angesichts des neuen Sachstands müsse nun erneut geprüft werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Arzt vor, 2012 bis 2015 an sechs Patienten medizinisch nicht erforderliche Lebertransplantationen vorgenommen zu haben. Gegen den Mediziner werde wegen Totschlags in einem Fall, wegen gefährlicher Körperverletzung in fünf Fällen sowie wegen Verstoßes gegen das Transplantationsgesetz in zwei Fällen ermittelt. Der Klinikdirektor wies die Vorwürfe zurück.
Sollten sich die Vorwürfe gegen den Direktor der Tranplantationschirurgie bewahrheiten, „hätten wir es mit einem schlimmen Verbrechen zu tun“, teilte Laumann weiter mit. Gleichzeitig zeige der Fall, dass die nach vergangenen Skandalen angepassten Kontrollmechanismen wirkten.
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