Urologen wollen klarere Regeln für Medizinische Versorgungszentren

Berlin – Scharfe Kritik an der Gesundheitspolitik des Bundes übt der Berufsverband der Deutschen Urologie (BVDU). „Der ärztliche Arbeitsalltag wird zunehmend von Problemen dominiert, die nichts mit der Versorgung der Patienten zu tun haben, sondern immer aufs Neue die Konzeptlosigkeit der Gesundheitspolitik offenbaren“, kritisiert Axel Belusa aus dem Vorstand des Verbandes.
Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten seien ein fatales Signal an den ärztlichen Nachwuchs. „Ärztinnen und Ärzte brauchen dringend verlässliche Rahmenbedingungen und eine faire Vergütung, damit sich junge Kolleginnen und Kollegen noch für eine Tätigkeit in der Praxis entscheiden“, betonte er.
Wichtig sei zudem, Richtlinien für Medizinische Versorgungszentren (MVZ) klarer zu fassen und gegen ausschließlich investorenbetriebenen MVZ vorzugehen. Dazu gehören laut dem Verband eine Begrenzung der Kreditaufnahme, die regionale Beschränkung von Praxiszukäufen und die Etablierung eines sogenannten Transparenzregisters.
„In einigen Regionen in Deutschland wurden durch Zukäufe bereits heute monopolartige Strukturen geschaffen. Insolvenzen könnten die Versorgung einer ganzen Region gefährden“, warnt der BVDU.
Ein weiterer wichtiger Punkt sei, die Sachkosten für medizinische Prozeduren bei der Vergütung angemessen zu berücksichtigen. Insbesondere bei Harnleiterspiegelungen wegen Nieren- und Harnleitersteinen besteht laut dem Verband eine große Differenz zwischen der aktuellen Vergütung und den tatsächlichen Kosten. Dies sei unter anderem durch technische Weiterentwicklungen bedingt.
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