Ausland

US-Migrationspolitik schadet Gesundheit von Flüchtlingen

  • Mittwoch, 12. Februar 2020
Migranten in einer Notunterkunft in Tijuana, Mexiko, an der US-amerikanischen Grenze. /dpa
Migranten in einer Notunterkunft in Tijuana, Mexiko, an der US-amerikanischen Grenze. /dpa

Berlin – Die Migrationspolitik der USA und Mexikos hat einem Bericht von Ärzte ohne Grenzen zufolge oft negative Auswirkung auf die Gesundheit von Geflüchteten.

Flücht­linge seien in ihren Heimatländern, auf der Flucht und in Gewahrsam der US-ame­rika­nischen und mexikanischen Behörden einem „hohen Maß an Gewalt“ ausgesetzt, teil­te Ärzte ohne Grenzen heute in Berlin mit. 62 Prozent der Geflüchteten erlebten demnach in ihrer Heimat Gewalt, 57 Prozent auf der Flucht.

Fast die Hälfte der Befragten nannte Gewalt als einen Hauptgrund für ihre Flucht, so der Bericht weiter. „Diese Menschen verdienen Schutz, Fürsorge und zumindest eine faire Chance, Asyl zu beantragen“, erklärte der Mexiko-Koordinator von Ärzte ohne Grenzen, Sergio Martin.

Stattdessen erlebten sie auf der Flucht jedoch noch mehr Gewalt, seien an gefährlichen Orten gefangen und hätten keine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen, so Martin weiter.

Mediziner der Organisation behandelten in Mexiko körperliche und psychische Gesund­heitsprobleme, darunter beispielsweise Atemwegs- und Hauterkrankungen oder akute Probleme des Bewegungsapparates, so Ärzte ohne Grenzen. Menschen kämen außerdem mit Verletzungen durch Waffen sowie infolge von Entführungen, sexuellem Missbrauch und Vergewaltigungen.

Der von Ärzte ohne Grenzen veröffentlichte Bericht „No Way Out“ basiert nach Angaben der Organisation auf Interviews und Zeugenaussagen von Asylsuchenden aus Zentral­amerika, auf Erfahrungen der Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sowie auf medizi­ni­schen Daten von Menschen, die von Teams der Hilfsorganisation in Mexiko versorgt wurden.

kna

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