Ausland

US-Richter lässt mehr als 400 Klagen gegen Monsanto zu

  • Mittwoch, 11. Juli 2018
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Washington – Die juristischen Probleme der Bayer-Tochter Monsanto in den USA wegen des Unkrautvernichtungsmittels Roundup weiten sich aus. Ein Bundesrichter in San Francisco ließ gestern mehr als 400 Klagen wegen des glyphosathaltigen Mittels zu. Darin wird dem Unternehmen vorgeworfen, sein Produkt verursache das Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). Die Klagen kommen von Landwirten und und anderen Roundup-Nutzern oder deren Angehörigen.

Der bislang erste Prozess um die mögliche krebsauslösende Wirkung von Roundup hatte vorgestern begonnen. Darin geht es um den Fall eines früheren Schulhaus­meisters, der an NHL im Endstadium leidet. Parallel dazu befasste sich ein anderer Richter in der kalifornischen Metropole in den vergangenen Wochen mit einem Antrag von Monsanto, mehr als 400 weitere Klagen wegen Roundup abzuweisen. Der Richter schmetterte diesen Antrag des Unternehmens nun ab.

Richter Vince Chhabria befand zwar, die von den Klägern präsentierten Beweis­materialien erschienen „zu mehrdeutig“, um die klare Schlussfolgerung zu erlauben, dass Glyphosat ein Auslöser von NHL sei. Dennoch sei es möglich, dass die Geschwo­renen in einem Prozess zu dem Schluss gelangten, dass ein Zusammenhang zwischen der jeweiligen Krebserkrankung und dem Mittel ausreichend nachgewiesen sei.

Monsanto, das seit Juni zu Bayer gehört, bestreitet eine krebsauslösende Wirkung seines Produkts. Gegen das Unternehmen sind vor US-Gerichten insgesamt tausende Klagen von Krebspatienten oder deren Angehörigen wegen des Unkrautver­nichtungsmittels anhängig.

afp

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