Verbände drängen auf Geschlechterparität für Körperschaften

Berlin – Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB), das Berlin Institute of Health, der Verband Spitzenfrauen Gesundheit und andere plädieren für mehr Frauen in Führungspositionen. Das geht aus einer Resolution des Runden Tisches „Frauen im Gesundheitswesen“ hervor.
„Wir fordern jetzt Parität und klare Zielvorgaben für alle Gremien, die Entscheidungen für die Menschen in der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung treffen“, heißt es darin. Rund drei Viertel der Beschäftigten sind demnach Frauen.
In den Führungsetagen seien sie dennoch selten zu finden – nur rund jede fünfte Position in Vorständen und Entscheidungsgremien sei mit einer Frau besetzt. Diese Schieflage sei schon lange bekannt, ohne das sich viel daran geändert habe.
Die Verbände fordern daher jetzt die Parität. „Eine echte Kulturveränderung entsteht nur dann, wenn Frauen genauso und gleichberechtigt Einfluss nehmen können“, heißt es in der Resolution. Die Verbände betonen, Frauen in Führungspositionen könnten das Gesundheitswesens leistungsfähiger machen und die Arbeitsbedingungen verbessern.
Sie fordern die Politik auf, in fünf Bereichen rasch zu handeln: Zunächst gehe es darum, die paritätische Besetzung auf der Führungsebene innerhalb der nächsten fünf Jahre durchsetzen. Wichtig sei zweitens, Job-Sharing zu fördern und – drittens – allgemein flexiblere und verlässlichere Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Nötig sei außerdem, Aufstiegschancen zu institutionalisieren, zum Beispiel durch die Akademisierung von Berufen, die bislang immer noch eher als Assistenzberufe wahrgenommen würden. Eine wichtige Priorität habe außerdem die Angleichung von Verdiensten, Gehältern und Renten zwischen Männern und Frauen.
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