Ärzteschaft

KV Bayerns will Palliativ- und Hospizversorgung stärker unterstützen

  • Freitag, 12. Oktober 2018
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München, Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) tritt anlässlich des morgen stattfindenden Welthospiztages dem Bayerischen Hospiz- und Palliativbündnis bei. Der Vorstand der KVB hat diese Mitgliedschaft als wichtigen Schritt gewertet, um der aktuellen demografischen Entwicklung Rechnung zu tragen.

„Durch den Beitritt bei dem Bündnis vieler renommierter Organisationen haben wir die Chance, uns in Zukunft noch intensiver mit den wichtigsten Akteuren der Palliativ- und Hospizversorgung auszutauschen und dadurch neue Impulse für eine bedarfsgerechte und koordinierte Versorgung der Patienten zu schaffen“, sagten Wolfgang Krombholz, Pedro Schmelz und Claudia Ritter-Rupp. Denn längst sei die Versorgung von Palliativpatienten ein fächerübergreifendes Thema, das verschiedene Organisationen und Professionen beschäftigt.

Das Bayerische Hospiz- und Palliativbündnis wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert und ist ein Zusammenschluss bayernweiter Träger, der sich unter anderem für ein Rahmenkonzept der allgemeinen und spezialisierten ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern einsetzt. Außerdem unterstützt das Bündnis den Aufbau einer flächendeckenden Versorgung mit Palliative Care-Angeboten und deren Vernetzung mit vorhandenen örtlichen Strukturen und Gegebenheiten.

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) hat den Aktionstag zum Anlass genommen, auf den steigenden Bedarf von Pflegefachkräften und ehrenamtlichen Begleitern in der Hospizarbeit hinzuweisen. Dem Verband zufolge haben sich seit den Anfängen der Hospizarbeit in den 1980er-Jahren die Voraussetzungen für eine würdevolle hospizliche Begleitung und gute palliative Versorgung stark verbessert, zuletzt durch das vor drei Jahren in Kraft getretene Hospiz- und Palliativgesetz.

„Die Situation in der stationären Altenpflege bleibt vom Hospiz- und Palliativgesetz aber weitgehend unberührt. Hier versprechen auch 13.000 neue Stellen im Bereich der stationären Altenpflege und Pflegepersonaluntergrenzen in bestimmten Bereichen nur wenig Linderung“, sagte DHPV-Vorsitzender Winfried Hardinghaus. Gegen den Fachkräftemangel helfe nur ein gesellschaftlicher Wandel hin zur Wertschätzung des helfenden Berufes. „Das heißt auch ein besseres Entgelt und bessere Arbeits­bedingungen“, so Hardinghaus.

Dieser Fachkräftemangel zeige sich auch in der Kinder- und Jugendhospizarbeit. „Dies führt dazu, dass verordnete Pflegestunden von Pflegediensten nicht abgedeckt werden können und die Familien der Kinder und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung selbst einspringen müssen“, verwies der Verbandspräsident. Auch im stationären Bereich fehlten in der Kinder- und Jugendhospizarbeit Fachkräfte, wodurch Betten nicht belegt werden und betroffene Familien dieses wichtige entlastende Angebot nicht wahrnehmen könnten.

hil/sb

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