Verbände wollen bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte

Berlin – Sozialverbände haben zum internationalen Tag der Pflegenden am Sonntag bessere Arbeitsbedingungen für professionell Pflegende angemahnt. „Pflegefachpersonen sind Rückgrat und tragende Säule unseres Gesundheitssystems“, erklärte der deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in Berlin. Kranke und pflegebedürftige Menschen wüssten dies sehr gut und brächten den Angehörigen der Pflegeberufe großes Vertrauen entgegen, betonte Präsidentin Christel Bienstein.
Sie forderte einen stärkeren Einfluss der Pflege im Gesundheitswesen: „Dass die mit Abstand größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen nicht mitreden und mitentscheiden darf, ist ein Relikt aus alter Zeit, das längst nicht mehr passt.“ Es brauche eine Zusammenarbeit der beteiligten Berufe auf Augenhöhe.
Auch der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) forderte eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen für pflegende Angehörige sowie eine gerechte und gesicherte Bezahlung für Pflegekräfte. Elementare Verbesserungen seien notwendig, sagte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Die Anstrengungen der Politik seien positiv, es brauche aber eine „zeitnahe Verbesserung und Umsetzung“. Um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu beheben, sei „leistungsgerechte Vergütung dringend geboten“.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) erklärte, Deutschland steuere mit Volldampf auf einen Versorgungsnotstand zu. Notwendig sei deshalb auch eine erleichterte Einwanderung ausländischer Pflegekräfte, sagte Präsident Bernd Meurer.
Er warnte vor zu hohen Standards bei der Personalausstattung: Eine Fachkraftquote von 50 Prozent im stationären Bereich sei nur bei deutlich weniger Heimbewohnern durchzuhalten. Meurer schlug vor, den Einsatz einer deutlich höheren Zahl von Assistenzkräften zu ermöglichen.
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