Politik

Verband fordert Vereinfachung der Pflegeausbildung

  • Donnerstag, 14. Dezember 2023
/Africa Studio, stock.adobe.com
/Africa Studio, stock.adobe.com

Berlin – Auf der Bundesebene müsse für Vereinfachungen der Ausbildungsabläufe in der Pflege gesorgt werden. Dies forderte heute der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste.

„Die hohe Zahl von Ausbildungsabbrechern in der Pflege ist eine direkte Folge der Politik von Minister Laumann“, kritisierte Bernhard Rappenhöner, der NRW-Landesvorsitzende des bpa. Die „dramatische“ Abbrecherquote von 46 Prozent stelle ein Ergebnis der generalistischen Pflegeausbildung dar.

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann hatte sich als Minister sowie als Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung für die Zusammenlegung von Alten- und Krankenpflegeausbildung eingesetzt. Nachdem die Azubizahlen im Land zuvor jahrelang deutlich gestiegen waren, führe dies nun zu einem generellen Rückgang der Ausbildungszahlen und einer deutlich höheren Abbrecherquote, während der Bedarf an Pflegekräften zeitgleich massiv steigt, so der bpa.

Die Ausbildung sei für die Einrichtungen erheblich komplizierter geworden. Viele Praxiseinsätze in Kliniken und im Bereich der Kinderpflege machten es gerade für kleine Pflegedienste oder Einrichtungen in ländlichen Gebieten schwer, diese Praxisstellen zu finden und die Ausbildung zu organisieren, erläuterte Rappenhöner.

Dazu komme eine Reduzierung der Anwesenheiten des Azubis beim ausbildenden Betrieb. „Viele junge Menschen, die früher bewusst in die Altenpflege gegangen sind, werden von den zusätzlichen medizinischen Inhalten aus dem Krankenhausbereich abgeschreckt.“

Der bpa-Landesvorsitzende forderte Laumann auf, den „Schaden der damaligen Fehlentscheidung zu begrenzen“ und sich auf der Bundesebene für Vereinfachungen der Ausbildungsabläufe einzusetzen. „Die gezielte Vorbereitung auf die Arbeit in der Altenpflege muss wieder im Mittelpunkt stehen.

Praxiseinsätze, bei denen die Azubis wochenlang kilometerweit ins nächste Krankenhaus pendeln müssen, sind nicht praxistauglich.“ Das gesamte Pflegeberufegesetz müsse auf den Prüfstand, weil es erkennbar nicht zur Absicherung und Weiterentwicklung der Ausbildung in der Pflege beigetragen habe.

EB/aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung