Verband warnt vor schlechterer Notfallversorgung auf dem Land
Berlin – Angesichts der geplanten Reform der medizinischen Notfallstrukturen hat der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) vor einer schlechteren Versorgung auf dem Land gewarnt.
Die Unterschiede zwischen Ballungsgebieten und ländlichen Räumen müssten berücksichtigt werden. „Es ist nicht zielführend, den Regionen starre Notfallstrukturen überzustülpen, die am grünen Tisch in Berlin erdacht wurden“, sagte die Geschäftsführerin, Bernadette Rümmelin, heute in Berlin. Dadurch drohe Unterversorgung auf dem Land.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte im Dezember Eckpunkte einer Reform der Notfallversorgung vorgestellt. Vorgesehen ist danach unter anderem die Schaffung sogenannter Integrierter Notfallzentren. Der Verband befürchtet, dass mit der Standortauswahl für die geplanten Zentren ein großer Teil der Kliniken aus der Grund- und Regelversorgung herausfallen werde.
„Die Menschen auf dem Land werden hier deutlich längere Wege zur nächsten Notfallambulanz eines Krankenhauses auf sich nehmen müssen“, sagte Rümmelin. Dabei seien gerade ältere Patienten in ihrer Mobilität stark eingeschränkt. Und durch längere Wege gehe im Notfall wichtige Zeit verloren.
„In vielen Regionen gibt es schon heute gut funktionierende Netzwerke zur Notfallversorgung“, sagte Rümmelin. So kooperiere ein Drittel der katholischen Krankenhäuser bereits mit ambulanten Bereitschaftspraxen oder ähnlichen Einrichtungen.
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