Verhandlungskonflikt am UKSH: Grüne regen Schlichtung an

Kiel – Im festgefahrenen Konflikt um Entlastungen der mehr als 3.000 Pflegekräfte am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) schlagen die Grünen im Landtag eine Schlichtung vor. Die Verhandlungspartner hätten sich völlig verhakt, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin Marret Bohn heute in Kiel.
Der drohende unbefristete Ausstand müsse vermieden werden. Gestern hatte die Gewerkschaft Verdi eine Urabstimmung über einen unbefristeten Streik begonnen.
Nach ihrer Einschätzung könnte es dafür eine klare Mehrheit geben, sagte Bohn, die selbst Ärztin ist. Sie sei zuversichtlich, eine gut geeignete Person für eine Schlichtung finden zu können, die die Verhandlungspartner an den Tisch zurückholt.
Grünen-Fraktionschefin Eka von Kalben gab sich zuversichtlich, eine Einigung erreichen zu können. Wenn zu der ohnehin schwierigen Situation am UKSH noch ein unbefristeter Streik dazukäme, wäre dies das Schlechteste.
Aus Sicht von FDP-Fraktionschef Christopher Vogt ist es für eine Schlichtung noch zu früh. Erst müsse man das Ergebnis der Urabstimmung abwarten.
Die Verdi-Mitglieder an den beiden UKSH-Standorten Kiel und Lübeck können noch bis Mittwoch kommender Woche ihre Stimme abgeben. Für einen Streik sind 75 Prozent Zustimmung nötig.
Verdi verlangt in dem Konflikt mit dem UKSH-Vorstand vor allem eine Entlastung der Beschäftigten durch mehr Personal. Die Mitarbeiter seien völlig überlastet.
Das Klinikum bot bisher an, für die Pflege 182 Mitarbeiter mehr einzustellen. Verdi verlangt 420 Beschäftigte mehr, um eine angemessene Pflege zu gewährleisten. Übermorgen will Verdi seine Forderungen mit einer Demonstration zum Landtag untermauern.
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