Ausland

Verschärfte Maskenpflicht in Österreich, Belgien und England

  • Freitag, 24. Juli 2020
/picture alliance, Westend61, Ezequiel Giménez
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Wien/London/Brüssel – Wegen der zuletzt deutlich gestiegenen Zahl an Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 gilt in Österreich, England und Belgien eine verschärfte Maskenpflicht.

In Österreich muss in Supermärkten und anderen Lebensmittelgeschäften seit heute wie­der eine Maske getragen werden. Gleiches gilt an Tankstellen, in Bank- und Postfilialen sowie beim Besuch von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen.

Mit diesem Schritt reagierte die Regierung in Wien auf einen deutlichen Anstieg der Neu-Ansteckungen mit dem Coronavirus in der jüngsten Zeit. Anfang der Woche hatte die Zahl der Erkrankten in österreichischen Krankenhäusern erstmals seit Ende Mai wieder die Marke von hundert Patienten überschritten.

Eigentlich hatte das Land seine strengen Bestimmungen schon deutlich gelockert, zuletzt galt die Maskenpflicht nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und Apotheken.

Auch in England müssen seit heute Masken in Geschäften getragen werden. Die britische Regierung hatte die Maskenpflicht in Geschäften zunächst unbedingt vermeiden wollen, um den Handel und die Wirtschaft nicht zusätzlich zu belasten. Doch nun vollzog Pre­mier­minister Boris Johnson, der wegen seiner Coronapolitik massiv in der Kritik steht, eine Kehrtwende.

Die britische Regierung ist nur für die Corona-Maßnahmen in England zuständig, nicht für Nordirland, Schottland und Wales. Mit mehr als 296.000 Infektions- und 45.500 Todes­fäll­en zählt Großbritannien zu den am schwersten betroffenen Ländern weltweit.

Belgien verschärft seine Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ebenfalls wieder. Von morgen an muss auf öffentlichen Plätzen Maske getragen werden. Dazu gehören Märkte, Geschäftsstraßen und alle Orte mit viel Publikumsverkehr, wie Ministerpräsidentin Sophie Wilmès mitteilte. Hintergrund sei ein beunruhigender Anstieg der Infektionen.

Hinzu kommen soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga die Vorgabe, dass Gäste in Restaurants und Kneipen E-Mail-Adresse oder Telefonnummer hinterlassen müssen, damit sie im Fall von Infektionen informiert werden können. Läden mit Spätver­kauf müssen um 22 Uhr schließen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Es bleibt demnach bei der Regel, dass jeder pro Woche nur Kontakt mit 15 verschiedenen Men­schen haben soll.

Die Fallzahlen waren zuletzt auch in Belgien wieder gestiegen. Im Durchschnitt der ver­gangenen Woche lagen sie in dem Land mit gut elf Millionen Einwohnern bei 193 neuen Infektionen pro Tag, in der Spitze am Montag bei 360. Man müsse sich deshalb nicht ver­rückt machen, es aber ernst nehmen, sagte Wilmès. „Wir haben die erste Schlacht gewonnen, aber der Kampf gegen das Coronavirus ist mit Sicherheit nicht zu Ende.“

afp/dpa

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