Versicherte haben mehr Beitragsschulden bei Krankenkassen

Berlin – Die Beitragsschulden in der gesetzlichen Krankenversicherung sind auf einen Rekordstand von rund 6,6 Milliarden Euro gestiegen. Seit Ende 2013 verdreifachten sich die Außenstände bei freiwillig Versicherten damit nahezu, wie das Wirtschaftsmagazin Capital heute unter Berufung auf Zahlen des Bundesversicherungsamts berichtete. Damals hatten die Schulden noch bei 2,22 Milliarden Euro gelegen.
Der Großteil der Schulden entfällt mit rund fünf Milliarden Euro den Angaben zufolge auf Selbstzahler, zu denen vor allem Selbstständige gehören. Selbstzahler begleichen ihre Beiträge bei den Krankenkassen selbst. Dazu zählen neben Selbstständigen auch freiwillig versicherte Rentner.
Bei festangestellten Arbeitnehmern werden die Kassenbeiträge hingegen direkt vom Lohn abgezogen, so dass normalerweise keine Rückstände entstehen können. Abgesichert sind auch Empfänger staatlicher Sozialleistungen.
Insbesondere kleine Selbstständige sind nach Ansicht der Kassen oft finanziell überfordert. Sie müssen dem Bericht zufolge regelmäßig den Höchstbeitrag von monatlich rund 760 Euro für die Kranken- und Pflegeversicherung zahlen, der bei einem Monatseinkommen ab 4.350 Euro fällig wird.
„Leider steigt die Summe der Beitragsschulden kontinuierlich an, da es Menschen gibt, die ihre Beiträge aufgrund eines fehlenden oder unregelmäßigen Einkommens nicht zahlen können“, sagte der Sprecher des GKV-Spitzenverbands, Florian Lanz, dem Magazin.
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