Viele Deutsche sehen Zukunft der Gesundheitsversorgung pessimistisch

Berlin – 44 Prozent der Deutschen erwarten, dass sich die Gesundheitsversorgung in den nächsten zehn Jahren verschlechtern wird. Das zeigt der sogenannte Gesundheitsmonitor des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH).
„Der skeptische Blick in die Zukunft dürfte mit der Sorge hinsichtlich einer ausreichenden Verfügbarkeit des Gesundheitspersonals verbunden sein“, sagte Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des BAH.
Gemäß der Umfrage genießen Apotheker und Ärzte weiterhin ein hohes Vertrauen. „Ausgesprochen hohes Vertrauen“ in die Ärztinnen und Ärzte haben danach 71 Prozent der Befragten. Dies entspricht dem Wert aus dem Vorjahr.
Die zurückgehende Zahl an Apotheken wird in Teilen der Bevölkerung allerdings als Problem wahrgenommen. Nicht zuletzt, weil die Bedeutung der Versorgung bei leichten, vorübergehenden Erkrankungen mit Arzneimitteln zur Selbstmedikation als zunehmend wichtig erachtet wird. Für 84 Prozent der Menschen in Deutschland sind rezeptfreie Medikamente „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Dies markiert einen Anstieg im Vergleich zu 2018, als noch 76 Prozent der Befragten der Selbstmedikation diese hohe Bedeutung zuschrieben.
Außerdem sorgen sich immer mehr Menschen um Lieferengpässe bei Arzneimitteln. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dieser Entwicklung politisch entgegenzuwirken. Eine gezielte Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Herstellung verringert das Risiko von Lieferengpässen und stärkt die Apotheken vor Ort“, sagte Cranz.
Das Marktforschungsunternehmen Nielsen IQ befragt für den Gesundheitsmonitor im Auftrag des BAH einmal im Jahr etwa 2.000 Bundesbürger zur Versorgungssituation und bis zu viermal im Jahr etwa 1.000 Bundesbürger zu aktuellen Brennpunktthemen.
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