Viele Kinder im Gazastreifen haben psychische Probleme

Gaza – Im Gazastreifen leiden nach Angaben einer Hilfsorganisation vier von fünf Kindern und Jugendlichen unter psychischen Problemen bis hin zu Depressionen. Wie die Organisation Save the Children heute mitteilte, hat die seit 15 Jahren bestehende israelische Blockade des Palästinensergebiets zu einer erheblichen Verschlechterung der psychischen Gesundheit in der Enklave geführt.
In dem Bericht „Gefangen“ kommt Save the Children zu dem Ergebnis, dass die Zahl der im Gazastreifen lebenden Kinder, die über eine psychische Belastung klagen, seit einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2018 von 55 auf 80 Prozent gestiegen ist. Für den Bericht wurden 488 Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren und 160 Eltern befragt.
Die Kinder im Gazastreifen lebten in einem „Dauerzustand aus Angst, Sorge, Traurigkeit und Trauer“ und warteten immer auf die „nächste Gewaltwelle“, sagte der Direktor der Organisation in den Palästinensergebieten, Jason Lee. Die Berichte seien „schockierend“ und sollten der internationalen Gemeinschaft als „Weckruf“ dienen.
Israel hat den Gazastreifen seit 2007 nach der Machtübernahme der radikalislamischen Hamas abgeriegelt. Save the Children beklagt, dass die 2,3 Millionen Einwohner der Enklave, von denen 47 Prozent minderjährig sind, keinerlei Perspektive auf Veränderung haben. 800.000 Kinder kennen demnach nur das Leben unter israelischer Blockade.
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