Vorarlberg empfiehlt Krankenhäusern Aussetzung von Beschneidungen
Wien – Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner hat den öffentlichen Krankenhäusern in seinem Bundesland empfohlen, zunächst keine Beschneidungen mehr an Jungen vorzunehmen. Der Christdemokrat verwies zur Begründung seiner Entscheidung auf das umstrittene Urteil des Kölner Landgerichts vom 26. Juni, das die Beschneidung eines vierjährigen muslimischen Jungen als rechtswidrige Körperverletzung gewertet hatte.
Die Empfehlung des Vorarlberger Landeshauptmanns stieß bei der jüdischen und muslimischen Gemeinde auf scharfe Kritik. Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Fuat Sanac, bezeichnete in einem am Mittwoch erscheinenden Interview mit dem Standard die Entscheidung als Schlag gegen die Religionsfreiheit. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, erklärte, die Beschneidung sei von der Verfassung geschützt.
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