Israels Botschafter lobt Bundestagsinitiative zu Beschneidung
Hannover/Osnabrück – Israels Botschafter in Deutschland hat sich lobend über die parteiübergreifenden Bemühungen des Bundestages geäußert, die religiös motivierte Beschneidung von Jungen in Deutschland straffrei zu stellen. Er habe den Eindruck, alle relevanten Institutionen in Deutschland seien sich des aktuell bestehenden Problems sehr bewusst, sagte Yakov Hadas-Handelsman der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom Mittwoch. „Ich vertraue darauf, dass eine Lösung im Dienste der Religionsfreiheit gefunden und umgesetzt wird.“ Das werde Juden in Deutschland ebenso helfen wie Muslimen.
Seit Wochen laufen muslimische und jüdische Verbände im In- und Ausland Sturm gegen ein Urteil des Kölner Landgerichts, wonach die religiös begründete Beschneidung von Jungen strafbar ist. In der Beschneidung selbst sahen die Richter eine strafbare Körperverletzung, die nicht durch die Einwilligung der Eltern gerechtfertigt sei.
Union, FDP, SPD und Grüne wollen morgen bei der Sondersitzung des Bundestags eine parteiübergreifende Entschließung zur Regelung der Beschneidung von Jungen einbringen. Das Papier befand sich heute noch in der Abstimmung zwischen den Fraktionen. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ vom Mittwoch unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Entwurf berichtet, fordern die Koalitionsfraktionen aus Union und FDP von der Bundesregierung für den Herbst einen Gesetzentwurf, der für die „medizinisch fachgerechte“ Beschneidung von Jungen Straffreiheit garantiert.
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