Was Migranten trotz Trauma und Flucht gesund bleiben lässt

Mainz – Eine Studie an der Universitätsmedizin Mainz untersucht Faktoren, welche Flüchtlinge trotz traumatischer Erfahrungen und Flucht psychisch gesund bleiben lässt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Vorhaben von Nanette Tibubos von der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Hannes Kröger vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung über drei Jahre mit rund 550.000 Euro.
Zentrale Forschungsfragen der Studie „Dynamics of Mental Health of Migrants (DMHM) – Analyzing dynamics of resilience and vulnerabilities using a synthesis of socio-structural and psychological approaches” lauten unter anderem: Inwiefern beeinflussen individuelle Merkmale wie Persönlichkeitseigenschaften und kulturelle Prägung die Entwicklung der psychischen Gesundheit bei Migranten? Welche psychologischen und soziostrukturellen Faktoren können als stärkende Ressourcen beziehungsweise als Risikofaktoren gewertet werden? Wie hat sich die psychische Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, Großbritannien, USA und Australien entwickelt?
Tibubos wird für die Arbeit Längsschnittdaten von mehr als 83.000 Menschen aus vier Kohortenstudien aus Deutschland, USA, Großbritannien und Australien auswerten, davon mehr als 25.000 mit Migrationshintergrund. Sie erfasst in ihrer Analyse auch familiäre Beziehungen, Persönlichkeitsmerkmale und sozioökonomische Variablen hinsichtlich ihrer spezifischen Rollen als Stressoren und Resilienzfaktoren.
Die gewonnenen wissenschaftlichen Ergebnisse sollen weltweit Public-Health-Initiativen dabei unterstützen, effektive Präventionsarbeit zu leisten sowie adäquate und effizientere Therapiemaßnahmen für immigrierte Menschen anzubieten.
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