Vermischtes

Wegen Scheinimpfungen angeklagter Arzt erscheint nicht vor Gericht

  • Dienstag, 20. Juni 2023
Die Verteidiger Maximilian Richter (r) und David Mühlberger sitzen im Schwurgerichtssaal im Landgericht Augsburg auf der Anklagebank. Vor dem Landgericht sollte der Prozess gegen einen Arzt beginnen. Der angeklagte Hausarzt ist nicht zu seinem Prozess vor dem Landgericht Augsburg erschienen. /picture alliance, Stefan Puchner
Die Verteidiger Maximilian Richter (r) und David Mühlberger sitzen im Schwurgerichtssaal im Landgericht Augsburg auf der Anklagebank. Vor dem Landgericht sollte der Prozess gegen einen Arzt beginnen. Der angeklagte Hausarzt ist nicht zu seinem Prozess vor dem Landgericht Augsburg erschienen. /picture alliance, Stefan Puchner

Augsburg – Ein wegen Hunderten mutmaßlich falschen Coronaimpfungen angeklagter Hausarzt ist heute nicht zu seinem Prozess vor dem Landgericht Augsburg erschienen. Nach einer Wartezeit erließ die Strafkammer einen Haftbefehl gegen den 73 Jahre alten Mediziner. Die Polizei wird nun versuchen, den Mann kurzfristig festzunehmen. Das Gericht wollte heute Nachmittag einen neuen Anlauf nehmen, das Verfahren zu beginnen.

Der Mann soll in seiner Praxis in Wemding (Landkreis Donau-Ries) im Jahr 2021 bei 176 Patienten Scheinimpfungen vorgenommen haben. Den Impfstoff soll der Mann entsorgt und den Impfwilligen nur leere Spritzen ins Gesäß gestochen haben. Die Staatsanwaltschaft geht von 314 manipulierten Erst- und Zweitimpfungen aus.

Daneben soll der Allgemeinmediziner bei impfkritischen Bürgern als Anlaufstelle bekannt gewesen sein, um Bescheinigungen ohne echte Impfung zu erhalten. Er soll laut Anklage in mindestens 49 Fällen solche nicht vorgenommenen Impfungen bescheinigt haben. In der Szene soll dies als „Schonimpfung“ bekannt gewesen sein.

Auch die beiden Anwälte des Mannes konnten dem Gericht keine Erklärung dafür liefern, warum ihr Mandant nicht erschienen ist. „Ich bin aktuell von der Lage selbst überrascht“, sagte Verteidiger David Mühlberger.

dpa

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