Weißer Ring zieht positive Zwischenbilanz zu Onlineberatung
Mainz – Ein Jahr nach Einführung ihrer Onlineberatung hat die Hilfsorganisation Weißer Ring ein positives Zwischenfazit gezogen. Seit August 2016 hätten rund 1.400 Menschen das Angebot in Anspruch genommen, hieß es von der Organisation.
Die Schwerpunkte hätten auf Sexualstraftaten, Stalking, Gewalt und Betrug gelegen. Gerade bei Männern, die sich online vom Weißen Ring beraten ließen, gehe es häufig um Themen, die mit Scham behaftet seien, beispielsweise „sexuelle und körperliche Gewalt seitens der Partnerin“.
Die Anonymität wird laut dem Weißen-Ring-Mitarbeiter Fabian Lindner mit einer verschlüsselten sicheren Verbindung „wie beim Onlinebanking“ gewährleistet. Daher komme WhatsApp auch künftig nicht infrage. Ohne Anonymität hätten sich manche Opfer nach Angaben der Hilfsorganisation gar nicht gemeldet. „Sie wollen zum Beispiel nach einem sexuellen Missbrauch oder einer Vergewaltigung lieber schreiben als sprechen“, sagte Bundesgeschäftsführerin Bianca Biwer.
Langfristig soll die Onlineberatung ausgebaut werden. Auf eine Anfrage gebe es nach einer Bestätigungsmail binnen 72 Stunden eine ausführliche schriftliche Antwort von einem der etwa 20 geschulten Onlineberater.
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