Ausland

Welche Lehren aus der Coronapandemie zu ziehen sind

  • Dienstag, 2. Mai 2023
/visivasnc, stock.adobe.com
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Stockholm – Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) beschreibt in einem neuen Report, welche Lehren sich aus der Coronapandemie ergeben.

Die in Stockholm ansässige Behörde macht in ihren „Lessons Learned“ vier Bereiche aus, in denen sich Länder besser auf künftige Pandemien oder andere Notfälle vorbereiten sollten. Diese sind der Nutzen von Investitionen in das Gesundheitspersonal, die bessere Vorbereitung auf eine nächste Gesundheitskrise, die Risikokommunikation und Einbindung der Gesellschaft sowie viertens die Sammlung und Analyse von Daten.

Gesundheitspersonal

„Ausreichend geschultes Gesundheitspersonal ist ein entscheidender Faktor für die Arbeit in Friedenszeiten, insbesondere aber für die Reaktion auf Krisen“, heißt es in dem Report. Das ECDC warnt, „die Rückführung der Budgets für Aktivitäten im Bereich der öffentlichen Gesundheit auf das Niveau vor der Pandemie wird sich negativ auf die Weiterbeschäftigung des während der Pandemie neu eingestellten Personals auswirken“.

Vorbereitung auf eine nächste Gesundheitskrise

Laut der ECDC sind aktuelle und flexible Bereitschaftspläne nötig, um Zuständigkeitsprobleme bei künftigen Krisen zu vermeiden. Zu klären und festzulegen sei außerdem, welche Rolle das Gesundheitswesen in den Entscheidungs- und Krisenmanagementstrukturen habe. Es sei in der Pandemie zudem deutlich geworden, dass die sektorübergreifende Arbeit bei der Reaktion auf Krisen sehr wichtig sei und gestärkt werden sollte. Zudem müsse die internationale Zusammenarbeit, Koordinierung und Solidarität verbessert werden.

Risikokommunikation

Nötig ist laut der ECDC, die Kommunikationskapazitäten der Krisenstäbe mit der Öffentlichkeit und den Medien auszubauen. Wichtig sei bei der Kommunikation, verhaltens- und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen und die Botschaften auf EU-Ebene besser zu koordinieren.

„Die Bearbeitung von Medienanfragen und die Kontrolle von Fehlinformationen setzten die Mitarbeiter des Gesundheitswesens zusätzlich unter Druck. In einigen Fällen gab es in den öffentlichen Gesund­heitseinrichtungen nur wenige oder gar keine Fähigkeiten oder Kapazitäten für den Umgang mit Fehlinformationen“, so die Behörde.

Umgang mit Daten

„Die Analyse, Interpretation und Präsentation epidemiologischer Daten sollte verbessert und auf die Bedürfnisse der politischen Entscheidungsträger und der Öffentlichkeit zugeschnitten werden“, mahnt die ECDC. Der Datenschutz sollte beim Aufbau neuer Systeme und bei allen Übertragungen von Daten zur öffentlichen Gesundheit berücksichtigt werden.

„Die COVID-19-Pandemie hat uns wertvolle Lektionen gelehrt, und es ist wichtig, unsere Maßnahmen zu überprüfen und zu bewerten, um festzustellen, was funktioniert hat und was nicht“, erklärte die deutsche ECDC-Direktorin Andrea Ammon.

hil

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