Weniger Antibiotika in der Tiermedizin eingesetzt
Berlin – Der Antibiotikaverbrauch in der Tiermedizin ist gesunken. Von 2011 bis 2016 ist die abgegebene Menge an Antibiotika für Tiere von 1.706 auf 742 Tonnen zurückgegangen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gestern in Berlin mitteilte. Von 2015 auf 2016 lag der Rückgang bei acht Prozent oder 63 Tonnen.
Die Menge der abgegebenen Fluorchinolonen sei jedoch weiterhin hoch und liege trotz eines Rückgangs in den vergangenen drei Jahren noch über dem Wert von 2011. Diese Antibiotikaklasse ist für die Therapie beim Menschen und die Frage möglicher Resistenzbildung von besonderer Bedeutung.
Problem: Reserveantibiotika
Seit dem Jahr 2011 muss die pharmazeutische Industrie erfassen, welche Mengen an Tierarzneimitteln, insbesondere Antibiotika, sie jährlich an Tierärzte abgeben, und diese Daten an ein zentrales Register melden. Die höchsten Werte gibt es weiterhin in der Region nördlich von Osnabrück.
Bundeslandwirtschaftsminister (CSU) Christian Schmidt zeigte sich erfreut über den Erfolg. Zugleich müsse der Einsatz von Antibiotika weiter verringert werden. „Insbesondere die Anwendung sogenannter Reserveantibiotika muss restriktiver werden. Das wird nur gelingen, wenn Veterinär- und Humanmedizin eng zusammen arbeiten“, sagte Schmidt. Die beste Maßnahme sei und bleibe der Infektionsschutz.
Unter dem Motto „Gesundheitspolitik aus einer Hand, über Grenzen hinweg, gemeinsam für Mensch, Tier und Umwelt“ waren gestern Experten aus dem Bereich Public Health der G20-Staaten in Berlin zu einer Tagung des Landwirtschaftsministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums zusammengekommen.
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