Weniger schwere Erkrankungen trotz steigender Coronazahlen

Hannover – Die Coronalage ist nach Einschätzung eines Chefarztes der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nicht mehr so drastisch wie noch zu Hochzeiten der Pandemie. Aktuell gebe es „zwar viele COVID-Erkrankungen, aber relativ wenige schwere Erkrankungen im Krankenhaus“, sagte Tobias Welte, der an der MHH Direktor der Klinik für Pneumologie und Infektiologie ist. Aufgrund von Impfungen und bereits durchgemachten Infektionen gebe es eine hohe Bevölkerungsimmunität.
„Corona ist zu einem der Atemwegsviren des Winters geworden“, erläuterte Welte. Wie bei anderen Viren auch steige die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in den Herbst- und Wintermonaten an. Dabei sei eine Infektion nicht so harmlos wie ein Schnupfen, jedoch auch nicht so bösartig wie die echte Influenza. Zuletzt gab es demnach aufgrund der kalten Temperaturen vermehrt Coronainfizierte.
Durch die steigenden Temperaturen und den baldigen Ferienbeginn werde die Zahl der Menschen mit einer COVID-Erkrankung wieder abnehmen, prognostizierte der Mediziner.
Nach Angaben des niedersächsischen Landesgesundheitsamtes lag die Inzidenz mit 2.379 gemeldeten Coronainfektionen am 8. Dezember bei 28,6. Die Inzidenz gibt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an. Vier Wochen zuvor betrug die Inzidenz in Niedersachsen am 10. November 20,2. In dem Zeitraum wurden 8.053 Infektionsfälle neu erfasst. Um in die Statistiken einzugehen, ist der Behörde zufolge ein positiver PCR-Test notwendig.
Da nicht mehr im selben Ausmaß getestet werde wie früher, ließen sich die aktuellen Meldezahlen jedoch nicht mehr mit historischen Daten vergleichen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: