Politik

Westerfellhaus will Pflegern Stimme geben und Vertrauen erhöhen

  • Freitag, 16. März 2018
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Berlin – Der designierte Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will Pflegern eine stärkere Stimme in der Politik geben und das Vertrauen der Menschen in die Pflege erhöhen. „Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, dass die Sicht der Profession der Pflegenden sehr viel direkter einfließt“, sagte Westerfellhaus heute.

Der neue Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte mit der Ankündigung, dem Bundeskabinett Westerfellhaus für das Amt vorzuschlagen, gestern auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin einen kleinen Überraschungscoup gelandet. Der 61-jährige Westerfellhaus war acht Jahre lang als Präsident des Deutschen Pflegerats eine einflussreiche Stimme für die Pflegebranche.

„Bei den Menschen gibt es wachsende Angst, pflegebedürftig zu werden“, erklärte Westerfehllhaus. Jeder sollte darauf vertrauen können, im Alter menschenwürdig versorgt zu werden. Viele Bundesbürger seien aber massiv verunsichert und hätten Angst vor Pflegebedürftigkeit und den Folgen.

„Es kann doch nicht sein, dass Bürger ihr Arbeitsleben lang in die Sozialversicherung einzahlen und dann Angst haben müssen, dass sie sich eine menschenwürdige Pflege nicht leisten können“, sagte er. Der Staat müsse einen Rahmen schaffen, damit Menschen die Gewissheit hätten, im Alter und bei Pflegebedürftigkeit Hilfe zu bekommen.

Westerfellhaus forderte schnelle Signale für Verbesserungen in der Pflege. Nur dann könnten die Bürger, aber auch die professionell Pflegenden Vertrauen gewinnen, dass das System Pflege langfristig zukunftsfest gemacht werden könne. Angesichts des demografischen Wandels müssten Familien, Ehrenamt, Kommunen und professionelle Pflege zusammenarbeiten.

Notwendig seien mehr Ausbildungsplätze für Pflegende und bessere Arbeitsbedin­gungen, sagte der langjährige Präsident des Deutschen Pflege­rates. Nur so könnten auch mehr Pflegekräfte gewonnen werden, etwa dadurch, dass Teilzeitarbeitende ihre Stunden aufstockten oder Aussteiger in den Beruf zurück­kehrten.

dpa/kna

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