Ausland

WHO-Chef Tedros warnt vor massivem Mangel an Medizinpersonal

  • Dienstag, 11. April 2023
/picture alliance, Xinhua News Agency
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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens vor einer wach­sen­den Personallücke im globalen Gesundheitssystem gewarnt. Bis 2030 würden weltweit geschätzte zehn Millionen Fachkräfte fehlen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

Alle Länder sollten im Zuge des Wiederaufbaus nach der Coronapandemie für bessere Löhne und Arbeitsbe­dingungen im medizinischen Sektor sorgen. „Es gibt keine Gesundheit ohne Gesundheitsfachkräfte und Pfle­gepersonal“, sagte Tedros. Schon vor der Coronapandemie mussten laut Tedros viele dieser Menschen für zu wenig Lohn und unter unsicheren Bedingungen arbeiten.

Er beklagte außerdem, dass Frauen fast 70 Prozent des Personals, aber weniger als ein Viertel der Führungs­kräfte ausmachten, und dass sie oft Gewalt am Arbeitsplatz ausgesetzt seien. Hinzu komme noch die Belas­tung durch COVID-19. Tedros sprach von einer geschätzten Burnoutrate von 50 Prozent des Personals seit Beginn der Pandemie.

Die WHO feiert dieser Tage ihr 75-jähriges Jubiläum. Als Gründungsdatum gilt der 7. April 1948, als die Ver­fassung der WHO in Kraft trat. Seitdem ist die Lebenserwartung laut Tedros weltweit drastisch gestiegen, während die Mütter- und Kindersterblichkeit in den vergangenen Jahrzehnten stark sank. Außerdem seien große Erfolge im Kampf gegen Malaria, Tuberkulose und HIV erzielt worden.

Demgegenüber stehen laut Tedros dramatische Zuwachsraten bei Diabetes und Fettleibigkeit. Er wies außer­dem darauf hin, dass fast zwei Milliarden Menschen in finanzieller Not seien, weil sie ihre medizinischen Kosten aus eigener Tasche zahlen müssten.

dpa

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