Vermischtes

Wohnen oft nicht pflegegerecht

  • Dienstag, 30. Januar 2024
/Monkey Business, stockadobecom
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Berlin – Pflegebedürftige Menschen in Deutschland leiden nicht selten unter ungünstigen Wohnsituationen. Nach einer heute in Berlin veröffentlichten Umfrage des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) berichten 80 Prozent von Barrieren im privaten Wohnraum.

Auch im Wohnumfeld – etwa auf dem Weg zum Einkaufen oder zum Arzt – gibt es zahlreiche Barrieren und Gesundheitsgefahren. Befragt wurden über 1.000 pflegende Angehörige. Von den rund fünf Millionen pflege­bedürftigen Menschen in Deutschland leben etwa 4,2 Millionen zuhause.

„Alters- und pflegegerechtes Wohnen ist auch für gesundheitliche Prävention bedeutsam, etwa indem es kör­perliche Aktivitäten möglichst wenig behindert, Sturzrisiken verringert und zu sozialen Teilhabemöglichkeiten beiträgt“ , erklärte der ZQP-Vorstandsvorsitzende Ralf Suhr.

Der Befragung zufolge lebt knapp die Hälfte (46 Prozent) der pflegebedürftigen Personen in Wohnungen mit „einigen“ , „vielen“ oder „sehr vielen“ Barrieren. Rund zwei Fünftel (39 Prozent) geben an, eine sichere Nutzung von Bad und WC sei in der Wohnung tendenziell nicht gegeben. Für pflegebedürftige Personen, die nicht im Erdgeschoss wohnen, schätzen 43 Prozent der Befragten das Treppenhaus entsprechend unsicher ein.

Neben dem eigenen Wohnraum hat die Gestaltung des Wohnumfelds relevanten Einfluss. Zerfurchte Bürger­steige, hohe Bordsteinkanten, fehlende Ruhebänke oder eine schlechte Anbindung an den Öffentlichen Nah­verkehr beschränken laut Zentrum die Selbstständigkeit der Betroffenen, etwa beim Einkauf und beim Arzt­besuch.

So sagt die Hälfte der Befragten, dass die Wohnung oder das Haus der pflegebedürftigen Person nicht gut an Bus oder Bahn angebunden sei. Zwei Fünftel (40 Prozent) geben an, dass die Fußwege im Wohnumfeld für Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit nicht gut geeignet seien. Ein gutes Viertel (26 Prozent) ist zudem tendenziell der Ansicht, dass das die Wohnung umgebende Gelände unübersichtlich sei und kein Gefühl der Sicherheit vermittele.

Auch die Nahversorgungssituation im Wohnumfeld der pflegebedürftigen Personen erscheint offenbar teil­weise nicht günstig. So schätzen über ein Fünftel (21 Prozent) die „Versorgungsmöglichkeit mit Gütern des täglichen Bedarfs“ vor Ort als „sehr/eher schlecht“ ein. In Bezug auf die Verfügbarkeit von Tagespflegeange­boten sagten dies 29 Prozent, den Zugang zu Facharztpraxen beurteilten 45 Prozent als „sehr/eher schlecht“ .

kna

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