Woran Arbeitnehmer verschiedener Berufsgruppen häufig erkranken
Berlin – Sogenannte berufsspezifische Erkrankungsrisiken hat eine Arbeitsgruppe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) untersucht. Ziel ist, durch gezielte Prävention in den gefährdeten Berufen Erkrankungen zu vermeiden.
Die Studie basiert auf Daten der gesetzlichen Krankenkassen zur Arbeitsunfähigkeit von über 26 Millionen gesetzlich pflichtversicherten Beschäftigten aus dem Jahr 2008. Die Wissenschaftler untersuchten die Arbeitsunfähigkeit differenziert nach Alter, Geschlecht und Beruf. „Der Datenkörper ist hoch bis vollständig repräsentativ für viele Berufe“, berichteten die Wissenschaftler.
Die Ergebnisse zeigen, dass in den Berufsgruppen der Produktion und des Dienstleistungsbereichs Arbeitsunfähigkeit häufiger und mit spezifischen Spektren nachweisbar ist. Das gilt dort vor allem für Arbeitnehmer mit geringem und mittlerem Qualifikationsniveau und für beide Geschlechter gleichermaßen.
Diagnoseübergreifend fallen einige Einzelberufe durch ein hohes Arbeitsunfähigkeitsrisiko auf. Dazu gehören bei den Männern beispielsweise Metallarbeiter, Kunststoffverarbeiter oder Abfallbeseitiger. Bei den Frauen haben Raum- und Hausratsreinigerinnen, Helferinnen in der Pflege und Versandfertigmacherinnen ein besonders hohes Erkrankungsrisiko.
„Die Auswertungen dokumentieren hohe Unterschiede in der Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeit zwischen Berufen. Präventionsschwerpunkte sind so definierbar“, folgern die Studienautoren.
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