Ärzteschaft

Arbeitsmediziner fordern mehr Gesundheitsschutz in der sich wandelnden Arbeitswelt

  • Mittwoch, 12. April 2017

Berlin – Ein umfassendes Konzept dafür, wie Berufstätige in der sich wandelnden Ar­beits­­welt langfristig gesund und leistungsfähig bleiben, hat der Verband Deutscher Be­triebs- und Werksärzte (vdbw) gefordert. „Die Digitalisierung wird unsere Arbeitswelt in den nächsten Jahren dramatisch verändern. Eine hohe Zahl von Arbeitsplatzverlusten geht einher mit neuen Formen der Arbeit. Digitale Plattformen werden aus abhängig Beschäftigten Selbstständige machen“, teilte der Verband mit.

Diese strukturellen Ver­änderungen erforderten eine hohe zeitliche und räumliche Flexi­bi­lität und Qualifizierung des Beschäftigten und stellten höhere Anforderungen an die Kom­petenz des Einzelnen. „Wir brauchen ein enges Zusammenwirken von Vorsorge und Qualifizierung“ sagte der vdbw-Präsident Wolfgang Panter.

Entscheidend in der Umbruchsphase sei, das gesamte Arbeitsschutzrecht und Rege­lun­gen der Unfallversicherungsträger um entsprechende neue Arbeitsformen zu ergänzen. Ebenso müsse der Gesetzgeber in der neuen Arbeitsschutzgesetzgebung das Recht und die Verpflichtung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge auf alle Erwerbs­tätigen ausweiten, unabhängig von der Beschäftigungsform, so Panter.

Digitalisierung, Globalisierung, demografischer Wandel und eine zunehmende Flexi­bili­sierung stellen auch laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen und verändern die Gesundheitsförderung und den Arbeitsschutz.

„Das klassische Beschäftigungsverhältnis scheint sich immer mehr aufzulösen. Neue Ar­beitsformen, technologische Entwicklungen der Industrie 4.0 sowie die zunehmende Ver­netzung bestimmen die Arbeitswelt. Diese weitreichenden Verän­de­rungen bergen Chan­cen und Risiken für Arbeitnehmer und stellen das soziale Siche­rungssystem auf die Pro­be“, erläuterte die Psychologin Susanne Roscher, Leiterin des Sachgebiets „Neue For­men der Arbeit“ bei der DGUV, bereits im vergangenen Jahr.

hil

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