Vermischtes

Zahl der Borreliosefälle in Bayern auf Höchststand

  • Montag, 23. Juli 2018
/dpa
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Erlangen – Die Zahl der durch Zeckenstiche verursachten Borreliosefälle in Bayern ist in diesem Jahr auf einen Höchststand gestiegen. Bislang wurden knapp 2.200 Fälle von Lyme-Borreliose im Freistaat gemeldet, wie eine Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit (LGL) in Erlangen mitteilte. Das sei die höchste Zahl gemeldeter Fälle seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2013. Sie liege etwa zehn Prozent höher als 2016 – dem Jahr mit der bislang höchsten Meldezahl. Im Vergleichzeitraum 2017 gab es rund 1.500 gemeldete Erkrankungen. Ob sich die aktuelle Zahl im Rahmen der üblichen Schwankungen bewegt, konnte die Sprecherin noch nicht sagen.

Zu den möglichen Ursachen für den Anstieg zählt das gute Wetter: Wenn sich viele Menschen in der Natur aufhalten und die Zecken gleichzeitig günstige Bedingungen vorfinden, gebe es auch mehr Zeckenstiche. Und je mehr Tiere mit dem Erreger infiziert sind, desto wahrscheinlicher ist die Übertragung auf den Menschen. Allerdings gäben die bislang aus Deutschland vorliegenden Daten keine Hinweise auf einen Anstieg der Infektionsraten der Zecken mit Borrelien, hieß es vom Landesamt. Etwa 5 bis 35 Prozent der Zecken sind laut LGL mit Borrelien infiziert.

Die Zahl der Hirnhautentzündungen blieb mit knapp 90 Fällen bisher konstant gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der gemeldeten Fälle von Frühsommer-Meningo­enzephalitis (FSME) schwankt stark von Jahr zu Jahr – die Bandbreite für das Gesamtjahr reicht von 80 Fällen im Jahr 2002 bis zu fast 230 Fällen im Jahr 2017. Das Risiko, sich mit FSME zu infizieren, ist in Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen) besonders groß. Immer mehr Regionen im Freistaat werden zum Risikogebiet erklärt. Für Borreliose sind dagegen keine Risikogebiete definiert.

dpa

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