Zahl der FSME-Impfstoffdosen leicht rückläufig
Frankfurt – In den vergangenen Jahren ist die Zahl der abgegebenen Impfstoffdosen gegen Infektionen mit dem Erreger der Frühsommermeningoencephalitis (FSME) leicht zurückgegangen – von 3.930 (2012) auf 3.715 im vergangenen Jahr. Eine Ausnahme machte das Jahr 2014 mit 4.509 Impfstoffdosen. Darauf hat der Statistikdienstleister QuintilesIMS hingewiesen.
Das Robert-Koch Institut (RKI) hatte Anfang Mai seine Übersichtskarte über Risikogebiete für eine Infektion mit dem FSME-Erreger aktualisiert. Wie im Vorjahr weist das RKI 146 Kreise und Landkreise in Deutschland als Risikogebiete aus. Laut dem RKI besteht ein Infektionsrisiko vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen und im südöstlichen Thüringen. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen (LK Marburg-Biedenkopf), im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis), in Rheinland-Pfalz (LK Birkenfeld), und seit 2014 mit dem Vogtlandkreis auch in Sachsen.
Das bayerische Gesundheitsministerium hatte im Frühjahr diesen Jahres zur Impfung geraten. 2016 hatten die bayerischen Gesundheitsbehörden 159 FSME-Fälle registriert – 31 mehr als 2015. „Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich“, sagte Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen. Ab 14 Tagen nach der zweiten Impfung bestehe für 90 Prozent der Geimpften bereits ein Schutz. Dieser sei für die laufende Saison zunächst ausreichend. Er empfehle die FSME-Impfung für jeden Menschen in Bayern, der sich in Risikogebieten oft in der Natur aufhalte, so Frühwein weiter.
„Der typische Verlauf einer FSME-Erkrankung ist biphasisch und beginnt mit unspezifischen, grippeähnlichen Beschwerden nach Inkubationszeit von meist sieben bis 14 Tagen“, berichtet das RKI. Nach einem kurzen Intervall von rund einer Woche folgten die spezifischen neurologischen Manifestationen der FSME. Ein hoher Anteil der Infektionen verlaufe jedoch asymptomatisch oder die zweite Krankheitsphase bleibe aus, Schätzungen gingen von 70 bis 95 Prozent aus, so das Institu im im Epidemiologischen Bulletin (17/2017). Das Institut empfiehlt Ärzten, bei entsprechender Symptomatik überall in Deutschland differentialdiagnostisch an FSME zu denken.
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