Vermischtes

Zahl der FSME-Impfstoffdosen leicht rückläufig

  • Donnerstag, 15. Juni 2017

Frankfurt – In den vergangenen Jahren ist die Zahl der abgegebenen Impfstoffdosen gegen Infektionen mit dem Erreger der Früh­som­mermeningoencephalitis (FSME) leicht zurückgegangen – von 3.930 (2012) auf 3.715 im vergangenen Jahr. Eine Ausnahme machte das Jahr 2014 mit 4.509 Impfstoffdosen. Darauf hat der Statistikdienstleister QuintilesIMS hingewiesen.

Das Robert-Koch Institut (RKI) hatte Anfang Mai seine Übersichtskarte über Risikogebiete für eine Infektion mit dem FSME-Erreger aktuali­siert. Wie im Vorjahr weist das RKI 146 Kreise und Landkreise in Deutschland als Ri­si­­ko­­gebiete aus. Laut dem RKI besteht ein Infektionsrisiko vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen und im südöstlichen Thüringen. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen (LK Marburg-Biedenkopf), im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis), in Rhein­land-Pfalz (LK Birkenfeld), und seit 2014 mit dem Vogtlandkreis auch in Sachsen.

Das bayerische Gesundheitsministerium hatte im Frühjahr diesen Jahres zur Impfung geraten. 2016 hatten die bayerischen Gesundheitsbehörden 159 FSME-Fälle registriert – 31 mehr als 2015. „Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforder­lich“, sagte Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tro­penmedizin und Impfwesen. Ab 14 Tagen nach der zweiten Impfung bestehe für 90 Pro­zent der Geimpften bereits ein Schutz. Dieser sei für die laufende Saison zunächst aus­reichend. Er empfehle die FSME-Impfung für jeden Menschen in Bayern, der sich in Ri­si­kogebieten oft in der Natur aufhalte, so Frühwein weiter.

„Der typische Verlauf einer FSME-Erkrankung ist biphasisch und be­ginnt mit unspezifischen, grippeähnlichen Beschwerden nach Inkubationszeit von meist sieben bis 14 Tagen“, berichtet das RKI. Nach einem kurzen Intervall von rund einer Woche folgten die spezifischen neurolo­gischen Manifes­ta­tionen der FSME. Ein hoher Anteil der Infektionen verlaufe jedoch asymp­to­ma­tisch oder die zweite Krankheitsphase bleibe aus, Schätzungen gingen von 70 bis 95 Pro­zent aus, so das Institu im im Epidemiologischen Bulletin (17/2017). Das Institut empfiehlt Ärzten, bei entsprechen­der Symp­tomatik überall in Deutschland differentialdiagnostisch an FSME zu denken.

hil

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