Gesundheitsamt sieht erhöhtes Risiko für Zeckenbisse in Niedersachsen
Hannover – Das Landesgesundheitsamt sieht in Niedersachsen derzeit ein erhöhtes Risiko, von Zecken gebissen zu werden. Das liege zum einen am feucht-warmen Sommerwetter und zum anderen daran, dass die erwachsenen Zecken besonders hungrig seien, sagte der Virologe Masyar Monazahian vom Landesgesundheitsamt Niedersachsen. Es bestehe eine erhöhte Infektionsgefahr.
Niedersachsen gehöre aber wie der gesamten Norden Deutschlands nicht zu den Risikogebieten. Allerdings sei die Zahl der in Niedersachsen selbst entstandenen Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) im vergangenen Jahr auf vier gestiegen. Im Jahr zuvor gab es in dieser Kategorie der autochthonen Erkrankungen nur einen Fall.
FSME kann in besonders schweren Fällen zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks führen. Gegen die Erkrankung sei eine Impfung möglich, sagte der Virologe. Er empfahl diese Schutzmaßnahme allen, die viel in Risikogebieten unterwegs sind.
Gegen die ebenfalls von Zecken übertragenen Borrelien-Bakterien gebe es dagegen keinen Impfstoff. Allerdings gebe es dabei nach einem Zeckenbiss ein Zeitfenster von etwa 10 bis 12 Stunden – solange dauere es, bis die Bakterien übertragen seien. Werde die Zecke vorher vollständig entfernt, werde eine Übertragung vermieden.
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