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BZgA mahnt zu Impfung gegen Frühsommer-Meningo­enzephalitis

  • Mittwoch, 26. Juli 2017
/Stockfotos-MG, stock.adobe.com
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Köln – Auf die schützende Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hat heute erneut die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hingewiesen. „Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Menschen, die in einem FSME-Risikogebiet beim Aufenthalt im Freien von Zecken gestochen werden könnten, einen Impfschutz gegen FSME“, erklärte BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss. Die Menschen sollten sich von ihrem Arzt beraten und den Impfschutz überprüfen lassen.

Zecken können bekannterweise verschiedene Krankheiten übertragen. In Deutschland hauptsächlich die durch Bakterien ausgelöste Lyme-Borreliose sowie die FSME. Risiko­gebiete liegen hierzulande vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und im südöstlichen Thüringen. Einzelne Risikogebiete gibt es zudem in Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf), Rheinland-Pfalz (Landkreis Birkenfeld), im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis) und in Sachsen (Vogtlandkreis). Zu den aktuellen FSME-Risiko­gebie­ten in Deutschland und über die Impfung gegen FSME informiert die BZgA nun mit einem neuen Plakat.

Wie das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) heute auf Grundlage der verkauften Impfdosen mitteilte, wurden 2016 in Bayern 9,1 Prozent der Menschen gegen Hirnhautentzündung geimpft, in Baden-Württemberg und Thüringen waren es 8,8 beziehungsweise 8,1 Prozent. Damit liegt der Süden Deutschlands deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 4,2 Prozent Impfquote.

„In Süddeutschland werden viele Menschen geimpft, weil hier die Risikogebiete liegen. Das ist wichtig und richtig. Der Erreger wird durch Zeckenbisse übertragen und ist im Süden besonders verbreitet“, sagte Mathias Arnold, Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Menschen aus anderen Regionen, die in den Ferien gen Süden fahren, sollten sich informieren, rät er.

Die Hauptübertragungszeit der FSME ist zwischen April und November, bei mildem Wetter vereinzelt auch im Winter. 2016 wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) 348 FSME-Erkrankungen gemeldet. Bei der Hälfte der Betroffenen entzündeten sich Hirnhäute, Gehirn oder Rückenmark. Erwachsene erkranken meist schwerer als Kinder. Zum ersten Mal wurde 2016 auch eine Übertragung der FSME-Viren durch Rohmilch (Ziegenmilch) in Deutschland beobachtet.

may/EB

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