Zahl der Videosprechstunden in Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe rückläufig

Kiel – Das Potenzial von Videosprechstunden liegt vielerorts brach. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Demnach sank die Zahl durchgeführter Videosprechstunden in Schleswig-Holstein von mit 6.804 im ersten Halbjahr 2022 auf 5.967 im Vergleichszeitraum 2023. Das bedeutet ein Minus von 12,3 Prozent.
Auch in Westfalen-Lippe nutzten Patienten und Ärzte im ersten Halbjahr 2023 deutlich weniger die Videosprechstunde als noch in den ersten sechs Monaten 2022. Zum Vergleich: Von Januar bis Juni 2023 fanden 18.067 Videosprechstunden von Versicherten der AOK NordWest mit Ärzten in Westfalen-Lippe statt.
Das waren 22,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022 mit 23.316 Videosprechstunden. Insgesamt liegen diese Zahlen allerdings weit über denen vor der Coronapandemie. So ließen sich etwa in Westfalen-Lippe 2019 gerade einmal 90 AOK-Versicherte per Bildschirm beraten in Schleswig-Holstein waren es zwei.
„Die Onlinebehandlungen bieten für die Ärzteschaft große Potenziale, ihren Praxisalltag zu optimieren, Patientenströme effizienter zu steuern und das Arzt-Patienten-Verhältnis zu stärken“, sagte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest. Hiervon profitierten sowohl die Patienten als auch die Ärzte – und zwar nicht nur auf dem Land, wo die Wege zur Praxis weiter sein können.
Der AOK-Chef wies darauf hin, dass mit der Videosprechstunde ein gutes Instrument zur Verfügung stehe, das jetzt von der Ärzteschaft weiterentwickelt und in die Praxisabläufe intelligent integriert werden müsse. Dabei lägen die Vorteile für die Ärzteschaft und die Versicherten gleichermaßen auf der Hand.
Nicht nur bei Akutanlässen wie bei Atemwegs- oder anderen Infektionserkrankungen, sondern gerade auch in der kontinuierlichen Patientenbegleitung biete dieses Instrument beste Chancen für eine optimierte Versorgung, die auch zur Stärkung des Arzt-Patientenverhältnisses beitragen könne. „Die Instrumente stehen bereit, sie müssen nur noch konsequent genutzt werden“, so Ackermann.
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