Politik

Zahl unbefristeter Beschäftigter im öffentlichen Gesundheitsdienst steigt

  • Mittwoch, 22. Juni 2022
/picture alliance, Britta Pedersen
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Wiesbaden – Die Zahl der im öffentlichen Gesundheitsdienst unbefristet Beschäftigten ist in der Coronapan­demie um 14 Prozent gestiegen. Das geht aus Daten des Statistische Bundesamts hervor.

Demnach waren Ende 2021 mindestens 21.460 Menschen in Gesundheitsämtern und anderen öffentlichen Gesundheitsbehörden unbefristet beschäftigt. Dies waren demnach 2.615 mehr als zu Beginn der Pandemie im Januar 2020.

Der tatsächliche Personalzuwachs in den örtlichen Gesundheitsämtern und übrigen Behörden im Gesund­heits­dienst dürfte den Statistikern zufolge jedoch noch höher liegen. Denn nur 383 der 427 befragten Behör­den machten zu beiden Erhebungsstichtagen Angaben. An der Erhebung 2020 beteiligten sich 417, an der im Jahr darauf 385.

Die an der Erhebung Ende 2021 teilnehmenden Ämter verfügten über 19.390 Vollzeitäquivalente an unbe­fristeten Stellen – also auf die volle tarifliche Arbeitszeit umgerechnete Beschäftigte. Davon waren am Stich­tag 17.770 Vollzeitäquivalente oder 92 Prozent besetzt und mit 1.620 acht Prozent unbesetzt.

Das Personal setzte sich zu 20 Prozent aus Ärzten sowie Zahnmedizinern, zu 52 Prozent aus Fach- und zu 28 Prozent aus Verwaltungspersonal zusammen. Die Beschäftigten waren jeweils etwa zur Hälfte in Voll- und Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung tätig. 93 Prozent arbeiteten den Statistikern zufolge in örtlichen Gesundheitsämtern und sieben Prozent in Landesbehörden.

Als Konsequenz aus der Coronapandemie schlossen Bund und Länder im September 2020 den sogenannten Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst zu dessen Stärkung und Modernisierung. Bis Ende 2021 sollten demnach bei den Gesundheitsbehörden gegenüber Ende Januar 2020 mindestens 1.500 neue unbefristete Stellen in Vollzeitäquivalenten geschaffen und besetzt werden.

Dieses Ziel wurde laut Statistikamt erreicht. So gaben die zum Jahresende 2021 an der Erhebung teilnehmen­den Behörden an, dass sie seit Ende Januar 2020 insgesamt 2.290 unbefristete Stellen in Vollzeitäquivalen­ten neu geschaffen und besetzt hätten. Davon wurden 1.775 Stellen durch Bundesmittel im Rahmen des Pakts und 515 Stellen durch die Länder und Kommunen finanziert.

„Der ÖGD-Pakt wirkt“, kommentierte heute Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Zahlen. Vor allem mit Bundesmitteln hätten die Länder neue Stellen geschaffen, um den öffentlichen Gesundheitsdienst auszubauen. Dieses Engagement lohne auch langfristig, so der Minister.

Denn der ÖGD sei „ein wesentlicher Grundpfeiler für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung in Deutschland, für Gesundheitsförderung und Prävention“. Lauterbach wies darauf hin, dass die Mitarbeiter im ÖGD in der Pandemie bei der Nachsorge von Infizierten, der Kontaktnachverfolgung und der Beratung von Betroffenen bis an ihre Belastungsgrenzen und weit darüber hinaus gegangen seien. „Auf die nächste Belastungsprobe wollen wir besser vorbereitet sein.“

Mit dem im September 2020 beschlossenen Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst stellt der Bund bis 2026 Mittel in Höhe von vier Milliarden Euro bereit, um den ÖGD personell und digital zu stärken sowie zukunftsorientiert aufzustellen. 3,1 Milliarden Euro entfallen dabei auf Maßnahmen zum Personalaufbau.

dpa/afp/may

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