Zehntausende Kinder ohne Untersuchung eingeschult

Berlin – Wegen einer Überlastung der Gesundheitsämter in der Coronapandemie sind nach Angaben Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD) die meisten Erstklässler in diesem Schuljahr ohne die eigentlich obligatorischen Schuleingangsuntersuchungen in die Schule gekommen.
„Die meisten haben es nicht geschafft, die Schuleingangsuntersuchungen durchzuführen“, sagte Ute Teichert, Vorsitzende des BVÖGD. Nur in ganz wenigen Bundesländern sei versucht worden, die Untersuchungen in der Lockerungsphase nachzuholen.
In den Schuleingangsuntersuchungen beurteilen Ärzte der Gesundheitsämter, ob ein Kind die körperlichen und sozialen Voraussetzungen erfüllt, um im Schulalltag bestehen zu können. Erkennen die Ärzte einen Förderbedarf, melden sie das im Regelfall den Schulen.
Lehrer müssten nun sehen, wie sie im Unterricht mit eventuellen Defiziten der Erstklässler umgehen, sagte Teichert. Die Gesundheitsämter würden die ausgefallenen Untersuchungen kaum aufholen können – zumal sie derzeit mit den Reiserückkehrern beschäftigt seien. Nur in wenigen Bundesländern sei versucht worden, die Untersuchungen in der Lockerungsphase nachzuholen.
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