Ärzteschaft

Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer wird internationaler

  • Mittwoch, 18. Oktober 2023
Von links nach rechts: Sabine Salloch, Georg Marckmann, Volker Lipp, Jan Schildmann, Stephan M. Probst, Stefan Huster, Wolfram Henn, Tanja Krones, Eva Winkler, Tanja Henking, Elisabeth Gräb-Schmidt, Julia Inthorn, Jochen Sautermeister. Es fehlen auf dem Bild Ilhan Ilkilic, Dirk Lanzerath und Ingrid Schneider. /BÄK
Von links nach rechts: Sabine Salloch, Georg Marckmann, Volker Lipp, Jan Schildmann, Stephan M. Probst, Stefan Huster, Wolfram Henn, Tanja Krones, Eva Winkler, Tanja Henking, Elisabeth Gräb-Schmidt, Julia Inthorn, Jochen Sautermeister. Es fehlen auf dem Bild Ilhan Ilkilic, Dirk Lanzerath und Ingrid Schneider. /BÄK

Berlin – Die Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer (ZEKO) übersetzt angesichts der zuneh­menden Internationalität von medizinischen Fragestellungen ab sofort ihre Stellungnahmen auch ins Engli­sche.

Anlässlich der heutigen 100. ZEKO-Sitzung erfolgte die Veröffentlichung der englischen Fassungen der aktu­ellen Stellungnahmen zur „Bereitstellung und Nutzung von Behandlungsdaten zu Forschungszwecken“, zur „Ärztlichen Verantwortung an den Grenzen der Sinnhaftigkeit medizinischer Maßnahmen (Umgang mit „Fu­tility“) “ sowie zur „Entscheidungsunterstützung ärztlicher Tätigkeit durch Künstliche Intelligenz“.

Die Themen verdeutlichen die Spannbreite der ethischen Fragestellungen im ärztlichen Alltag, mit denen sich die ZEKO seit fast 30 Jahren befasst. Mit ihr verfügt die Ärzteschaft als einzige Berufsgruppe über ein eigenes interdisziplinär besetztes, gesellschaftsorientiertes und zugleich binnenorientiertes Sprachrohr.

„Die Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer (BÄK) trägt durch ihre sorgfältig abgewogenen Stellungnahmen dazu bei, dass die ärztliche Positionierung bei zentralen ethischen Fragestellungen maß­geblich und in enger Anbindung an die verfasste Ärzteschaft erarbeitet werden kann. Wir sind den ehren­amtlich tätigen Mitgliedern für ihr großes Engagement in hohem Maße dankbar“, sagte der Präsident der BÄK, Klaus Reinhardt.

Insbesondere in den vergangenen Jahren ist die Bedeutung des unabhängigen Gremiums durch den Wis­sens­zuwachs und die technologische Entwicklung in der Biomedizin bei gleichzeitiger relativer Ressourcenknapp­heit gewachsen. Die bislang 28 Stellungnahmen der ZEKO, deren bis zu 16 Mitglieder sowohl aus Recht und Medizin als auch aus diversen Natur- und Geisteswissenschaften stammen, werden vielfach beachtet.

In der aktuellen Amtsperiode befasst sich die ZEKO beispielsweise mit den Themen „Klimawandel und ärztli­che Verantwortung“ sowie – auf Initiative des 126. Deutschen Ärztetages 2023 – mit „Finanziellen Anreizen in der Patientenversorgung“.

„Es ist von großer Bedeutung, dass die Ärzteschaft mit der Arbeit der ZEKO einen Reflexionsraum und ein Sprachrohr hat, das sich sowohl nach innen an die Ärzteschaft als auch nach außen an die Gesellschaft wendet“, erklärt Eva Winkler, amtierende Vorsitzende der ZEKO.

Der Unabhängigkeit von Ethik-Kommissionen komme unverändert eine besondere Bedeutung zu, insbeson­dere, da in vielen gesellschaftlichen Bereichen derzeit tiefgreifende Paradigmenwechsel stattfänden. „Die ZEKO möchte hier Orientierung bieten und frühzeitig Leitplanken für ärztliches Handeln aufzeigen.“

Zum Hintergrund: Bereits 1994 hatten komplexe medizinethische Probleme den Vorstand der Bundesärzte­kammer veranlasst, zusätzlich zu den vorhandenen medizinischen Ethikkommissionen eine Zentrale Kom­mission zur Wahrung ethischer Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten bei der Bundesärzte­kammer zu errichten.

Das Besondere an der ZEKO ist ihre Unabhängigkeit. Sie sucht sich ihre Themen selbst und sie veröffentlicht ihre Stellungnahmen mit konkreten Handlungsempfehlungen, ohne dass der Vorstand der Bundesärzte­kammer diese beschlossen hat.

ER

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