Zi wirbt für mehr Viertimpfungen zum Schutz vulnerabler Gruppen gegen Corona

Berlin – Nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) haben die niedergelassenen Haus- und Fachärzte in der vergangenen Woche trotz sinkender Nachfrage fast 660.000 Impfungen gegen SARS-CoV-2 vorgenommen. Das sind rund 19.000 mehr als noch in der Vorwoche. Seit Beginn der Impfkampagne wurden in den Praxen demnach bereits 85,4 Millionen Dosen verimpft.
25.212 Praxen mit 49.152 Vertragsärzten beteiligen sich in der letzten Woche an der Impfkampagne, davon 1.934 Praxen mit Kinderimpfungen. Zu Spitzenzeiten im Dezember 2021 waren es rund 42.000 Praxen mit etwa 83.000 Vertragsärzten.
Seit dem 10. Februar 2022 sind in Arztpraxen 1.237.342 Viertimpfungen vorgenommen worden. Dies entspricht etwa 30 Prozent der Impfungen seit diesem Datum in Praxen (fünf Prozent Erst-, 15 Prozent Zweit- und 50 Prozent Drittimpfungen).
Da das Robert-Koch-Institut derzeit nicht täglich über Viertimpfungen der Impfzentren, mobilen Impfteams und Praxen berichtet, erscheint die Zahl der durchgeführten Coronaimpfungen dem Zi zufolge geringer als sie tatsächlich ist.
„Der Schutz vulnerabler Personen muss weiterhin im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen“, forderte Zi-Vorstandsvorsitzender Dominik von Stillfried.
So hätten 85 Prozent der Todesfälle in den letzten Wochen die über 70-jährige Bevölkerung betroffen, 50 Prozent der Patienten auf den Intensivstationen seien ebenfalls über 70 Jahre alt. 40 Prozent der Neuaufnahmen auf der Intensivstation waren dem Zi zufolge Patienten mit einer Auffrischimpfung.
„Mit einer vierten Impfung gemäß STIKO-Empfehlung haben wir ein wichtiges Instrument zur Hand, um die Risiken für ältere und vulnerable Personen zu reduzieren“, betonte von Stillfried. Bislang habe allerdings erst jeder zehnte Anspruchsberechtigte diese vierte Impfung erhalten.
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