Zu wenige Menschen lassen sich gegen Grippe impfen

Köln – In Deutschland lassen sich zu wenige Menschen gegen Grippe impfen. Vor allem Risikogruppen wie Senioren oder medizinisches Personal unterschätzen nach wie vor den Nutzen der Schutzimpfung, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) heute in Köln mitteilte.
Einer Umfrage zufolge schätzt nur knapp die Hälfte (47 Prozent) derer, denen eine Grippeimpfung empfohlen wird, diese als wichtig ein. Lediglich 40 Prozent der Befragten, die zu einer der Risikogruppen gehören, lassen sich nach eigenen Angaben regelmäßig gegen Grippe impfen. Einer der Hauptgründe, warum die Impfung nicht regelmäßig wahrgenommen wird, ist die Meinung, Grippe sei keine besonders schwere Krankheit.
„Eine echte Grippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung“, stellte BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss klar. Sie verwies auf die außergewöhnlich starke Grippewelle im vergangenen Winter. So gab es zum Beispiel geschätzte neun Millionen influenzabedingte Arztbesuche.
Insgesamt wurden in der vergangenen Saison in Deutschland rund 334.000 im Labor bestätigte Grippeerkrankungen registriert. Die Dunkelziffer dürfte noch höher gewesen sein, weil nicht jede Grippe abgeklärt wird. Zudem geht nicht jeder Patient zum Arzt. Außerdem wurden etwa 1.665 Todesfälle im Zusammenhang mit Influenzainfektionen bestätigt.
Die Experten empfehlen, sich im Oktober oder November gegen Grippe impfen zu lassen. Der Impfstoff wird jedes Jahr neu angepasst. Empfohlen wird die Schutzimpfung insbesondere für Risikogruppen wie Menschen ab 60 Jahren, Schwangere oder chronisch Kranke und Gruppen mit erhöhter Ansteckungsgefahr, wie zum Beispiel medizinisches Personal und Pflegekräfte.
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