Ärzteschaft

Zweifel an Berufspflicht in der Pandemie: Anzeigen gegen Ärzte

  • Dienstag, 6. April 2021
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Berlin – Bei der Berliner Ärztekammer sind bisher 278 Beschwerden von Patienten über irritierendes Verhalten von Medizinern in der Pandemie eingegangen. Zumeist gehe es dabei um Anzeigen, weil im Wartezimmer keine Maskenpflicht galt, teilte Sprecher Ole Eggert auf Anfrage mit.

Manchmal seien Patienten sogar aufgefordert worden, ihre Mund-Nasen-Bedeckung abzunehmen. In fast 50 Beschwerden gab es Zweifel an Attesten zur Befreiung von der Maskenpflicht. Die Bescheini­gungen seien nicht mit der erforderlichen Sorgfalt oder vorsätzlich falsch ausgestellt worden, lautete der Ver­dacht.

Seit März 2020 sind nach Angaben der Kammer rund 200 Verfahren nach einer deutlichen Ermahnung mit Blick auf die Berufspflicht wieder eingestellt worden. Zweimal aber sei ein formelles berufsrechtli­ches Verfahren eingeleitet worden. Dabei können hohe Geldbußen drohen.

In Berliner Praxen stehen Ärzte jedoch auch nicht immer hinter den Empfehlungen der Ständigen Impf­kommission – und raten in Einzelfällen mit irreführenden Behauptungen von einer Immunisierung ge­gen COVID-19 ab.

So berichteten Patienten, dass ihnen gesagt worden sei, es handele sich um Impfstoff gegen die Grippe aus dem vergangenen Jahr. Nicht alle legen dann aber gleich Beschwerde ein, denn viele schätzen ihre Hausärzte.

In Berlin gibt es mehr als 34.000 Ärzte. Die Zahl der gemeldeten Beschwerden über Mediziner in der Pandemie ist damit sehr klein.

dpa

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