Zweitmeiner raten häufig von Rückenoperationen ab

Hamburg – Viele zunächst vorgesehene Rückenoperationen werden in einem Zweitmeinungsverfahren als nicht notwendig erachtet. Darauf hat die Techniker Krankenkasse (TK) nach Auswertung ihres Zweitmeinungsprogramm vor Rückenoperationen hingewiesen.
Bei dem Programm werden Patienten mit einer Krankenhauseinweisung oder bei denen eine Rückenoperation im Raum steht, in einem interdisziplinären Schmerzzentrum intensiv untersucht.
In 88 Prozent der Fälle sei den Teilnehmern von einer Operation abgeraten worden und im Folgejahr kein entsprechender Eingriff abgerechnet worden, teilt die TK mit.
„In Deutschland wird leider immer noch zu schnell zum Messer gegriffen“, kritisierte TK-Chef Jens Baas. In einigen Fällen seien solche Operationen an der Wirbelsäule zwar als letzte Option notwendig.
Aber die Entscheidung sollte gut abgewogen werden. „Wenn die allermeisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Zweitmeinungsprogramm ohne Operation auskommen, zeigt das unsere Fehler im System“, erklärte Baas.
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