Ärztekammern und Kassenärztliche Vereinigungen stützen Protest der medizinischen Fachangestellten

Berlin – Die Bundesärztekammer (BÄK) unterstützt zusammen mit anderen ärztlichen Organisationen den Aufruf des Verbandes medizinischer Fachberufe zum gemeinsamen Protest gegen eine Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung in Deutschland. Dazu soll am kommenden Freitag eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin stattfinden.
„Die Medizinischen Fachangestellten (MFA) leisten einen wichtigen Beitrag für die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Deutschland. Wie die Ärztinnen und Ärzte leiden aber auch sie unter falschen gesundheitspolitischen Weichenstellungen“, sagte die BÄK-Vizepräsidentin Ellen Lundershausen. Sie wird zusammen mit Erik Bodendieck an der Veranstaltung teilnehmen. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen und MFA.
„Eine Nullrunde bei den aktuellen Honorarverhandlungen wäre nicht nur für die Ärztinnen und Ärzte ein fatales Signal. Sie würde auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Praxen demotivieren und den Fachkräftemangel in der ambulanten Versorgung weiter verschärfen“, betonte Bodendieck.
Zum Protest ruft auch die Landesärztekammer Brandenburg auf: „Die MFA wurden bei staatlichen Unterstützungspaketen bislang völlig vergessen“, kritisierte dessen Präsident Frank-Ullrich Schulz. Er betonte, es sei besonders wichtig, dass die Politik die MFA in der gegenwärtigen Inflations- und Krisensituation wirtschaftlich unterstütze.
Zustimmung zum Protesttag kommt auch von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe. „Ohne die MFA läuft in den Praxen in Westfalen-Lippe gar nichts. Sie sind eine absolute Säule in der ambulanten Versorgung, diese Leistung muss endlich honoriert werden“, sagte der KV-Vorsitzende Dirk Spelmeyer.
Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV, forderte, in den derzeitigen Finanzierungsverhandlungen auf Bundesebene müssten die Teamleistungen in den Praxen berücksichtigt und Ärzte in die Lage versetzt werden, die Tarifsteigerungen bei den MFA-Vergütungen voll und zeitnah umzusetzen.
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