75 Jahre Bundesärztekammer: Reinhardt betont Rolle für Gesundheits- und Sozialpolitik

Berlin – Die Bundesärztekammer (BÄK) feiert morgen ihr 75-jähriges Bestehen. BÄK-Präsident Klaus Reinhardt wies heute im Vorfeld des Festaktes auf das Wirken der Kammer als wichtiger Akteur der deutschen Gesundheits- und Sozialpolitik hin.
„Gehört wird, wer Ideen hat“, sagte Reinhardt dem Deutschen Ärzteblatt. Konstruktive Vorschläge für die Sicherung und Fortentwicklung einer qualitativ hochwertigen und patientenorientierten Gesundheitsversorgung in Deutschland habe die Bundesärztekammer in den 75 Jahren ihres Bestehens fortwährend gehabt.
Dabei spiele insbesondere die Fähigkeit eine große Rolle, aus praktischen Erfahrungen ärztlichen Handelns Perspektiven für eine bürgernahe und verantwortungsbewusste Politik zu entwickeln. Die BÄK sei deshalb ein von Politik, gesellschaftlichen Akteuren und Medien in allen gesundheitspolitischen und medizinisch-ethischen Fragen ein geschätzter Verhandlungs- und Gesprächspartner.
Mit der konstruktiven Beteiligung an politischen Debatten und Gesetzgebungsprozessen würden die Ärztinnen und Ärzte über das eigene berufliche Wirken hinaus einen ethischen, ökonomischen und kulturellen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen.
„Die BÄK und mit ihr die Landesärztekammern werden für die Organisation eines leistungsstarken Gesundheitswesens gebraucht. Die institutionelle Selbstverwaltung ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des deutschen Gesundheitswesens“, sagte Reinhardt.
Gleichzeitig würden ärztliche Selbstverwaltungsinstitutionen aber mehr und mehr unter Druck gesetzt und in ihren Kompetenzen beschnitten. „Wir verbinden daher den Rückblick auf die 75-jährige Erfolgsgeschichte der Bundesärztekammer mit der klaren Aufforderung an die Politik, die bewährten Strukturen der ärztlichen Selbstverwaltung zu erhalten, zu stärken und weiter auszubauen“, sagte der BÄK-Präsident.
Die Bundesärztekammer begeht morgen ihr Jubiläum mit einem feierlichen Festakt. Die Feier findet im Rahmen der Generalversammlung des Weltärztebundes (WMA) statt, der vom 5. bis 8. Oktober in Berlin tagt und ebenfalls sein 75-jähriges Bestehen feiert. Als Gastrednerin wird Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, erwartet. Sie wird zum Thema „Medizin der Zukunft – Arztrolle im Wandel“ sprechen.
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