Ärzte mahnen Bund zu mehr Engagement beim Hitzeschutz

Berlin – Die Ärzte in Deutschland mahnen den Bund, sich beim Thema Hitzeschutz stärker zu engagieren. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, forderte ein bundesweites Hitzealarmsystem, um Hitzetote zu vermeiden.
„Ein nationaler Hitzeplan sollte auf wissenschaftlicher Grundlage temperaturabhängige Alarmstufen sowie die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen insbesondere für Risikogruppen vorschlagen und die entsprechenden Zuständigkeiten transparent machen“, sagte Reinhardt.
Sein Vorschlag: Ein bundesweites Lagezentrum, das Maßnahmen zum Hitzeschutz beobachte und die Menschen auch über Belastungen bei Hitze informiere. „Ziel des Hitzeschutzes muss es sein, hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Darauf ist Deutschland schlecht vorbereitet“, sagte er.
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, plädierte für eine Aufklärungskampagne. „Wir haben doch die Zentrale für gesundheitliche Aufklärung, die diesen Job machen könnte: Mit konkreten Empfehlungen, die zu Hauptsendezeiten im TV, vor der ,Tagesschau‘ oder ,heute‘, aber auch im Radio laufen sollten“, sagte er. „Mit so einer Kampagne könnten viele erreicht werden, die vielleicht noch nicht wissen, wie sie sich selbst schützen können.“
Auch der Marburger Bund hatte zuletzt einen Hitzeschutzplan gefordert. Die Vorsitzende Susanne Johna pochte auf bundesweite Vorgaben, aus denen dann die Kommunen eigene Pläne entwickeln sollten.
Das Bundesumweltministerium hatte zuletzt darauf verwiesen, dass Hitzeschutz und -vorsorge vor allem Aufgabe der Kommunen sei.
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