Ärztekammer fordert 1.000 zusätzliche Medizinstudienplätze
Hannover – Die Ärztekammer Niedersachsen hat ihre Forderung nach einer Aufstockung der Medizinstudienplätze erneuert und gleichzeitig ein bundesweites Approbationsregister gefordert.
„Grundsätzlich begrüßen wir die Integration von asylsuchenden Ärzten in den bundesdeutschen Arbeitsmarkt“, sagte die Präsidentin der Kammer, Martina Wenker, in einem Netcast auf der Internetseite der Kammer. Sie sei aber strikt gegen einen Anerkennungstourismus aus strukturschwachen Ländern. „Es kann nicht sein, dass wir Ärzte aus ärmeren Ländern mit vagen Versprechungen nach Deutschland locken, um dem hierzulande bestehenden Ärztemangel zu begegnen“, sagt Wenker, die auch Vizepräsidenten der Bundesärztekammer ist.
Sie forderte vielmehr, in Deutschland die Rahmenbedingungen zu schaffen, um mehr Ärzte auszubilden – dazu sei die Zahl der Medizinstudienplätze bundesweit um 1.000 zu erhöhen, so Wenker.
Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen fordert gleichzeitig, die Kenntnisprüfungen für ausländische Ärzte an den Universitäten anzusiedeln. „Qualifikation und Kenntnisse von Ärzten aus Drittstaaten müssen deutschen und europarechtlichen Vorgaben und Anforderungen entsprechen“, sagte sie.
Des Weiteren sollte ein bundesweites Approbationsregister Anträge zur Erteilung von Berufserlaubnissen und Approbationen und bereits erteilte Berufserlaubnisse und Approbationen erfassen, um zu verhindern, dass Mediziner aus dem Ausland gleichzeitig bei verschiedenen Behörden in den einzelnen Bundesländern eine Approbation beantragen.
Auch die Delegierten des 120. Deutschen Ärztetages in Freiburg haben in mehreren Beschlüssen die Bundesländer aufgefordert, die Zahl der Medizinstudienplätze um mindestens zehn Prozent zu erhöhen und dies ausreichend zu finanzieren.
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