Ärzteschaft

Ärztekammern treten für mehr gesundheitliche Chancengleichheit ein

  • Mittwoch, 5. April 2023
/sulit.photos, stock.adobe.com
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Berlin/Stuttgart – Mehr gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland fordern verschiedene Ärztekamm­ern anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April. Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gesund­heit für alle – 75 Jahre Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit“.

„Gesundheit für alle bedeutet für uns, dass jeder Mensch ein Recht auf eine angemessene medizinische Ver­sorgung hat – unabhängig vom Einkommen, dem Alter oder der Herkunft“, erklärte Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin. Das sei aber nur möglich in einem Gesundheitssystem, das nicht von kommerziellen Interessen gesteuert werde, sondern das Wohl der Patienten in den Mittelpunkt stelle.

Bobbert forderte, den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) zu stärken, die Arbeitsbedingungen in den Ge­sundheitsämtern zu verbessern und die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte im ÖGD zu erhöhen. Wichtig sei außerdem, dass die Leitung der Gesundheitsämter in ärztlicher Hand bleibe, um die Qualität der Versorgung zu gewährleisten.

Die größte Gefahr für Chancengleichheit sieht der Ärztekammerpräsident im Klimawandel, denn die sozialen und gesundheitlichen Folgen der klimatischen Veränderungen träfen diejenigen am stärksten, die schon jetzt benachteiligt seien. „Es ist daher insbesondere für uns als Ärzte eine Verpflichtung, dem Klimawandel entge­genzuwirken. Die Ärztekammer Berlin setzt sich daher für ein klimaneutrales Gesundheitswesen ein“, so Bobbert.

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg mahnte an, die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung gezielt zu stärken. „Viele Menschen wissen zu wenig, was sie selbst für eine gute Gesundheit tun können, oder haben nicht den Willen, das Thema ernst zu nehmen“, sagte der Präsident der Kammer, Wolfgang Miller.

Eine wichtige Maßnahme sei zum Beispiel, das Fach „Gesundheit“ in die Lehrpläne allgemeinbildender Schu­len aufzunehmen. Wichtig sei außerdem, das Land und das Gesundheitssystem auf die Herausforderungen des Klimawandels einzustellen.

„Immer häufiger kommt es auch bei uns zu Hitzewellen, die vor allem für ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen tödlich verlaufen können. Hinzu kommen weitere Gesundheitsgefahren durch neuartige Krankheitserreger und Extremwetter“, hieß es aus der Kammer.

Der Weltgesundheitstag wird jedes Jahr am 7. April zu verschiedenen gesundheitlichen Themen begangen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erinnert mit diesem Tag auch an ihre Gründung 1948.

hil

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