Ärzteschaft

Ärztekammervorstand spricht sich für Maskenpflicht im Unterricht in Niedersachsen aus

  • Dienstag, 25. August 2020
/picture alliance, Keystone, Laurent Gillieron
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Hannover – Angesichts steigender Infektionszahlen mit SARS-CoV-2 wird in Niedersach­sen der Ruf nach einer Maskenpflicht für Lehrer und Schüler auch im Unterricht lauter.

„Wenn die Kinder und Jugendlichen ungeschützt in die Schulen gehen, dann rechne ich mit verheerenden größeren Ausbrüchen“, sagte der Kinder- und Jugendmediziner Thomas Buck, der Vorstandsmitglied der Ärztekammer Niedersachsen ist.

Es sei eine Illusion zu glauben, dass nur gesunde Kinder zur Schule gehen. Nur ganz we­nige junge Menschen hätten nach einer Infektion mit dem Coronavirus schwere Symp­tome. „Die meisten Kinder und Jugendlichen werden symptomfrei sein, aber sie können Überträger sein.“ Übermorgen starten die Schulen im Land in voller Klassen­stärke.

Der Kinderarzt aus Hannover plädierte für eine zunächst zeitlich beschränkte Masken­pflicht für Schüler und Lehrer von der Grundschule an. Auch Arztkollegen hätten sich fassungslos gezeigt, dass zwar auf engen Fluren, aber nicht im Unterricht Masken ge­tragen werden sollen, sagte Buck.

An Schulen in Nordrhein-Westfalen gibt es dagegen bis zum 31. August eine Masken­pflicht im Unterricht. Ausgenommen sind nur Grundschulen. Auch die Stadt und der Landkreis Osnabrück hatten eine Maskenpflicht für den Unterricht gefordert.

„Am gefährlichsten sind die ersten zwei bis vier Wochen nach den Ferien“, sagte Buck. Dies beobachte man auch bei anderen Infektionskrankheiten wie der Grippe. Der Medi­ziner befürchtet zudem, dass sich viele Reiserückkehrer gar nicht auf das Coronavirus haben testen lassen.

Bei trockener Raumluft nehme die Infektiosität zu – wichtig sei daher Stoßlüften, be­tonte der Ärztekammervorstand.

dpa

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