Vermischtes

Altenpflegekräfte nennen Vor- und Nachteile ihres Berufs

  • Dienstag, 16. Oktober 2018
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Eichstätt – Ein differenziertes Bild des Altenpflegeberufs zeichnet eine neue Studie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Altenpflegekräfte leiden etwa unter Zeitdruck und hohen physischen Anforderungen, erleben aber auch Abwechslung und viele positive Kontakte zu Heimbewohnern, wie das Bistum Eichstätt heute mitteilte. In Auftrag gegeben hat die Studie demnach der Eichstätter Diözesan-Caritasverband. Durchgeführt wurde sie in sieben Einrichtungen.

Bei der Untersuchung beantworteten 80 Pflegerinnen und Pfleger – etwa jeweils zur Hälfte Fach- und Hilfskräfte – von Juli 2017 bis Mai 2018 740 Situationsfragebögen. Dies geschah anonymisiert via Smartphone. Dabei ging es zum Beispiel darum, ob und in welchem Ausmaß die Pflegekräfte in den vergangenen zwei Stunden unter Zeitdruck standen, die Arbeit sie emotional forderte oder sie diese als bedeutsam erlebten.

Starker Zeitdruck, hohe körperliche Belastung

Es zeigte sich, dass knapp 60 Prozent der Befragungszeitpunkte durch starkes Multitasking geprägt waren. In fast der Hälfte aller Situationen gaben die Befragten an, unter starkem Zeitdruck zu stehen, eine körperlich anstrengende Arbeit zu verrichten sowie sich nicht zufriedenstellend um die Heimbewohner kümmern zu können.

Vergleichsweise selten wurden Schwierigkeiten mit Heimbewohnern sowie Angehörigen angeführt. In mehr als 90 Prozent der Situationen erlebten die Pflegekräfte ihre Arbeit als bedeutsam und wichtig. Sehr häufig gaben sie an, positive Kontakte zu Heimbewohnern und Abwechslung zu haben und eigene Kenntnisse einbringen zu können.

Insgesamt gaben die Befragten „ein positives situatives Befinden am Arbeitsplatz“ an. Fast 70 Prozent äußerten gleichwohl Kritik am „Ungleichgewicht zwischen den sehr hohen Anstrengungen dieses Berufs im Vergleich zu den materiellen Belohnungen“. In einer gesonderten Befragung wurde bei den befragten Pflegekräfte eine „vergleichsweise hohe Spiritualität“ festgestellt.

Um genauere Erkenntnisse für Verbesserungen zu gewinnen, will der Caritasverband nun eine weitere Untersuchung durchführen lassen. Sie soll die Grundfrage „Was könnte helfen?“ in den Vordergrund rücken.

kna

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