Ärzteschaft

Ambulante Notfallversorgung stärker beansprucht

  • Dienstag, 22. August 2023
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Berlin – Immer mehr Patienten nehmen die ambulante Notfallversorgung in Anspruch. Das zeigt eine neue Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

Danach verzeichnete der vertragsärztliche Bereitschaftsdienst im vergangenen Jahr ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der ambulanten Notfälle in den Notaufnahmen der Krankenhäuser um elf Prozent.

Besonders ausgeprägt war der Zuwachs im ärztlichen Bereitschaftsdienst im Dezember 2022 mit einem Plus von 46 Prozent gegenüber Dezember 2021.

In diesem Monat haben die niedergelassenen Ärzte laut der Zi-Auswertung fast 830.000 Notfälle ambulant versorgt. In den Notaufnahmen der Kliniken waren es in diesem Monat gut 770.000 Patienten. Von diesen entfielen 62 Prozent auf die Zeiten des Bereitschaftsdienstes, also rund 477.000.

„Mit ihrem Engagement haben die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie deren Praxisteams die Not­aufnahmen der Kliniken entlastet“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.

Dies sei auch das Ergebnis verstärkter Initiativen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) zur Optimierung des Bereitschafts­dienstes, bekräftigte er.

Zu nennen seien insbesondere die Einrichtung von Portal- und Bereitschaftspraxen, der flächige Ausbau des fahrenden Dienstes sowie die Aktivierung der Bereitschaftsdienstnummer 116117.

Laut Zi können weitere neue Initiativen der KVen die Inanspruchnahme der Krankenhausnotaufnahmen durch weniger schwere Fälle noch weiter reduzieren, zum Beispiel ein telemedizinischer Bereitschaftsdienst.

Aber diese neuen Strukturen seien kostenintensiv und ohne adäquate Gegenfinanzierung vielerorts nicht aufrechtzuerhalten. „Die Politik muss daher jetzt dringend bessere finanzielle Voraussetzungen für diesen vernachlässigten Teil der Notfallversorgung schaffen“, so der Zi-Vorstandsvorsitzende.

hil

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